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33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

11. - 12.11.2022, Frankfurt am Main

Harninkontinenz bei kognitiv beeinträchtigten Menschen – Erfassung und Auswirkung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Anke Jaekel - Neuro-Urologie, Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland; Neuro-Urologie, Johanniter Neurologisches Rehabilitationszentrum Godeshoehe, Bonn, Deutschland
  • Theresa Rings - Neuro-Urologie, Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Stefanie C. Knüpfer - Neuro-Urologie, Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Ruth Kirschner-Hermanns - Neuro-Urologie, Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland; Neuro-Urologie, Johanniter Neurologisches Rehabilitationszentrum Godeshoehe, Bonn, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Frankfurt am Main, 11.-12.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc31

doi: 10.3205/22dkg31, urn:nbn:de:0183-22dkg314

Published: November 9, 2022

© 2022 Jaekel et al.
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Text

Einleitung: Harninkontinenz bei kognitiv eingeschränkten Menschen in Pflegeeinrichtungen ist trotz hoher Prävalenz und einschneidender Bedeutung für den Betroffenen ein zu wenig beachtetes Problem. Daher wird ein Instrument zur Erfassung von Harninkontinenz und deren Auswirkung auf die Lebensqualität von Pflegekräften und Betroffenen dringend benötigt.

Methode: Es wurden 60 kognitiv eingeschränkte und inkontinente Patienten in die Erhebung eingeschlossen und deren Pflegekräfte mittels des Fragebogens für kognitiv beeinträchtigte Menschen mit Harninkontinenz (ICIQ-COQ) befragt. Hiermit wurden Art und Schwere der Inkontinenz, inkontinenzspezifische Versorgung, gesundheitsbezogene Lebensqualität des Betroffenen und pflegerischer Aufwand erfasst. Weiterhin wurden zur Erfassung von Lebensqualität der Short-Form-Health Survey (SF-12) sowie von Aktivität und Teilhabe der Aachener Aktivitäts- und Partizipationsindex (AAPI) eingesetzt.

Ergebnisse: Mittels Anwendung des ICIQ-COQ konnte gezeigt werden, dass die Schwere der Inkontinenz das Ausmaß der Lebensqualitätseinschränkung der Betroffenen bestimmt und eine erhöhte pflegerische Belastung bedingt. Bereits etablierte Fragebögen zur Erfassung von Lebensqualität sind zu unspezifisch, um die inkontinenzbedingten Auswirkungen zu erfassen.

Schlussfolgerung: Die Weiterentwicklung des verwendeten ICIQ-COQ zum validierten Fragebogen ist dringend erforderlich, da er sich als geeignetes Werkzeug zur Erfassung der Harninkontinenz und deren Auswirkung bei kognitiv beeinträchtigten Patienten gezeigt hat und andere bestehende Fragebögen für die Erfassung der Lebensqualitätseinschränkung durch Harninkontinenz ungeeignet sind.