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33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

11. - 12.11.2022, Frankfurt am Main

Vorstellung des Designs einer prospektiven, multizentrischen Studie zur robotischen Sakropexie in der Therapie komplexer Beckenbodendefekte aller drei Kompartimente mit Vergleich der robotischen Implementierungs- vs. Konsolidierungsphase und deren Einfluss auf Patienten-bezogene Ergebnisvariablen

Meeting Abstract

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Frankfurt am Main, 11.-12.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc21

doi: 10.3205/22dkg21, urn:nbn:de:0183-22dkg215

Published: November 9, 2022

© 2022 Mothes et al.
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Einleitung: Mit Anwendung der robotischen Technologie bei der Sakropexie und damit der Hochpräzisionschirurgie auch bei schwierigen, nahtintensiven Eingriffen in allen drei Kompartimenten wird die zunehmende Verbreitung dieser Methode durch Ausbildung und Training realistisch.

Ergebnisse von RCTs und systematischen Reviews zum Vergleich laparoskopischer vs. robotisch assistierter Sakropexien blieben kontrovers und prospektive Daten zum Assessment chirurgischer Fähigkeiten bei der robotisch assistierten Sakropexie in Implementierungs- vs. Konsolidierungsphase robotischer Chirurgie fehlen. Dennoch besteht Expertenkonsens über den robotischen Zugang als schneller, sicherer und verbunden mit kürzerer Lernkurve durch bessere Visualisierung, besseres Instrumentenhandling sowie weniger physische Einschränkungen [1].

Birkmeyer et al. zeigten, dass chirurgische Fähigkeiten nicht von Dienstjahren, Institution oder hierarchischem Status, sondern vom Operationsvolumen des einzelnen Operateurs abhängen sowie mit Patienten-bezogenen Ergebnisvariablen korrelieren [2].

Methode: In oben genanntem Kontext führen wir eine prospektive Studie durch, in deren Zentrum die standardisierte und validierte Video-Analyse robotisch assistierter Sakropexien zur Rekonstruktion komplexer Beckenbodendefekte aller drei Kompartimente steht. Zusätzlich werden Patienten-bezogene klinische peri- und postoperative Parameter erhoben. Die Videoanalyse erfolgt unabhängig und für die Herkunft der Videos sowie die erhobenen Patienten-bezogenen Parameter verblindet.

Folgende Hypothesen werden aufgestellt: Im standardisierten Rating von Sakropexie-Videos erlangen Chirurgen in der robotischen Konsolidierungsphase (Gruppe II) verglichen mit der Implementierungsphase (Gruppe I) höhere Scores. Die Patienten-bezogenen Ergebnisvariablen unterscheiden sich zwischen den Gruppen. Die Patienten-bezogenen Ergebnisvariablen korrelieren positiv mit höheren Rating Scores. Ineffiziente Bewegungen entstehen häufiger im Rahmen der mechanisch schwierigen Rekonstruktion im hinteren Kompartiment. Die Häufigkeit ineffizienter Bewegungen nimmt in der Konsolidierungsphase ab.

Ergebnisse: Nach begonnener 12-monatiger Studien-Laufzeit werden unter Einschluss einer Patientenzahl von 172 Patientinnen aus 6 Zentren Ergebnisse entsprechend der o.g. Hypothesentestung erwartet und präsentiert.

Interessenkonflikte:

  • ARM: Training durch Intuitive
  • DD: Zuwendungen von Intuitive

Literatur

1.
Simoncini T. Why is it worth using the robot for pelvic floor reconstruction? [Presentation]. In: European Society for Gynaecological Endoscopy ESGE 30th Annual Congress; 2021 Oct 3-5; Rome, Italy.
2.
Birkmeyer JD, Finks JF, O'Reilly A, Oerline M, Carlin AM, Nunn AR, Dimick J, Banerjee M, Birkmeyer NJ; Michigan Bariatric Surgery Collaborative. Surgical skill and complication rates after bariatric surgery. N Engl J Med. 2013 Oct 10;369(15):1434-42. DOI: 10.1056/NEJMsa1300625 External link