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32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

05. - 06.11.2021, online

Laparoskopische bilaterale Uterosakropexie zur apikalen Rekonstruktion – Weiterentwicklung einer Technik zum Ersatz beider Uterosakralligamente unter Erhalt des Uterus

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sebastian Ludwig - Frauenklinik der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Bernd Morgenstern - Frauenklinik der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Fabinshy Thangarajah - Frauenklinik der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Janna Brandt - Frauenklinik der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Peter Mallmann - Frauenklinik der Universität zu Köln, Köln, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. sine loco [digital], 05.-06.11.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc53

doi: 10.3205/21dkg53, urn:nbn:de:0183-21dkg537

Published: November 4, 2021

© 2021 Ludwig et al.
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Text

Einleitung: Symptomatische Senkungen der Gebärmutter kommen auch bei prämenopausalen Frauen vor. Sind konservative Maßnahmen ausgeschöpft und besteht z.B. noch Kinderwunsch oder ist aus unterschiedlichen Gründen der Gebärmutterhalt gewünscht, so sind operative Therapieoptionen limitiert.

In Anlehnung an die laparoskopische Cervicosacropexie präsentieren wir eine laparoskopische Technik zur Wiederherstellung der apikalen Aufhängung (beidseitiger Uterosakralligamentersatz) unter komplettem Erhalt des Uterus.

Methode: Bei Patientinnen mit symptomatischem Deszensus uteri (nach frustraner konservativer Therapie) wurden beidseits die Uterosakralligamente (USL) durch Polyvinyliden-Fluorid (PVDF) Bänder gleicher Form (d.h. 8,8 cm Länge und 0,4 cm Breite) laparoskopisch ersetzt. Diese PVDF-Bänder wurden in den Verlauf (peritoneale Falte) der beiden ursprünglichen USL gelegt.

Zunächst wurde das Peritoneum auf der vorderen Cervix für 4cm inzidiert um die uterinen Gefäße bds. darzustellen, danach das Peritoneum auf dem Promontorium für 3cm inzidiert und die links- und rechtslaterale Fläche (prävertebrale Faszie) darauf freipräpariert. Im Anschluss wurde mittels eines gebogenen Hakens über den peritonealen Zugang am Promontorium beide USL zervixwärts „getunnelt“. Unter Schonung des Peritoneums im Verlauf der ursprünglichen USL und der uterinen Gefäße sowie beider Ureteren konnten so beide USL durch PVDF-Bänder ersetzt werden. Mittels zweier in Längsrichtung gestochener nicht-resorbierbarer Nähte wurden die PVDF-Bänder auf der vorderen Cervix fixiert und mittels drei Titanhelices jeweils links und rechts am Promontorium.

Ergebnisse: Wiederhergestellte apikale Aufhängung bei 10 Patientinnen (POP-Q Stadium 0) ohne intraoperative Komplikationen (wie iliakale Gefäßverletzungen oder Ureterläsionen).

Schlussfolgerung: Beide USL konnten laparoskopisch schonend ersetzt werden, dies mit einem Minimum an Material, unter Erhalt des Uterus und ohne intraoperative Komplikation. In der Nachsorge müssen auch folgende Schwangerschaften nachverfolgt werden.

Interessenkonflikt: Reisekostenunterstützung FEG Textiltechnik mbH, Aachen