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Ventrale pelvioanale Rekonstruktion für Patienten mit Stuhlinkontinenz
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Published: | November 4, 2021 |
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Einleitung: Stuhlinkontinenz kann zu kompletter sozialer Isolation führen. Trotz vielfältiger konservativer und operativer Therapieoptionen persistiert bei einigen Patienten eine schwere Therapie-refraktäre Inkontinenz. Wir berichten über erste Erfahrungen mit der Ventralen Pelvio-Analen Rekonstruktion (VPAR), einer neuen operative Methode für Patienten mit schwerer, Therapie-refraktärer Stuhlinkontinenz.
Methode: Bei der VPAR wird ein spezielles Netz oberhalb des Analsphinkters über eine quere perineale Hautinzision eingebracht und am Ligamentum sacrospinosum mittels Nähten fixiert. Durch das Knoten der Fäden wird eine Einengung/Senkung des Analkanales erreicht. Die Technik wurde an menschlichen Leichen durchgeführt und optimiert. Die VPAR wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bei Patienten durchgeführt, bei denen zuvor alle in Frage kommenden konservativen und operativen Therapieverfahren erfolglos angewendet worden waren. Die Evaluation erfolgte mittels Cleveland Clinic Incontinence Score (CCIS), dem Faecal Inkontinenz Quality of Life Score (FIQol) sowie Anal-Manometrie.
Ergebnisse: 10 VPAR Operationen wurden bei Patienten mit schwerer, Therapie-refraktärer Stuhlinkontinenz durchgeführt. Alle Operationen verliefen komplikationslos. Nach einem medianen Follow-up von 100 Tagen fiel der CCIS signifikant von 17.5 (14-20) auf 7.5 (p<0,05) bei gleichzeitiger Besserung des FIQol in allen vier Qualitäten (Lifestyle, coping/behavior, depression/selfperception, embarrassment).
Schlussfolgerung: Erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur VPAR zeigen eine deutliche Verbesserung der Stuhlinkontinenz bei Patienten mit Therapie-refraktärer Stuhlinkontinenz. Die VPAR ist technisch einfach anwendbar. Vor- und Nachteile der VPAR müssen in kontrollierten Studien evaluiert werden.