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32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

05. - 06.11.2021, online

Stuhlinkontinenz – Diagnostik und Therapie – Neues und Bewährtes

Meeting Abstract

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Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. sine loco [digital], 05.-06.11.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc39

doi: 10.3205/21dkg39, urn:nbn:de:0183-21dkg393

Published: November 4, 2021

© 2021 Michel.
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Einleitung: Aus Sicht des niedergelassenen Proktologen möchte ich einige mir wesentliche Punkte zur Thematik Stuhlinkontinenz – Neues und Bewährte in Diagnostik und Therapie – darstellen.

Methode: Die Basis einer gezielten Therapie ist eine gute Diagnostik.

Im Rückblick auf die vergangenen Jahre und Einschätzung der jetzigen Situation bleibt aus meiner Sicht in der proktologischen Diagnostik das Bewährte bestehen. Die meisten Formen der Stuhlinkontinenz können mittels der Basisdiagnosik (ausführliche Anamnese, Inspektion, Palpation, Proktoskopie und Rektoskopie) diagnostiziert werden.

Je nach Fragestellung sind weiterführende Untersuchungen angezeigt.

Methoden wie neurologische Messungen und die Sphinkterdruckmessungen haben in der Diagnostik an Wertigkeit verloren. Methoden wie beispielsweise die Endosonographie haben einen wichtigen Stellenwert. Für spezielle Fragestellungen in Abhängigkeit vom therapeutischem Gewinn bestehen unter anderem Möglichkeiten der Defäkographie, der dynamischen MRT – insbesondere auch bei den Fragen der Darstellung der komplexen Problematik der kombinierten Störungen am Beckenboden.

Die meisten Formen der Stuhlinkontinenz können mittels konservativer Therapie behandelt werden. Hier sind beispielsweise zu nennen das Beckenbodentraining, die Biofeedback- und Schwellstromtherapie, die gezielte Kostberatung, die Beratung der Umstellung der Lebensweise und medikamentöse Therapien wie zur Stuhleindickung und Motilitätshemmung oder Entleerungshilfen.

Bei der operativen Therapie haben sich neue Methoden mit hoffnungsvollen Ansätzen gezeigt. Teilweise sind sie wieder verlassen worden, andere haben sich etabliert wie die Sacralnervmodulation.

Diese Methoden können je nach Ursache und Beschwerdebild für bestimmte Patienten Möglichkeiten der Therapieoption bieten.

Ergebnisse: Schwierig bleibt aus meiner Sicht die Auswertung der Ergebnisse. Was beinhaltet ein gutes Ergebnis unserer Therapien auf den einzelnen Patienten bezogen? Wie kann der Erfolg der Therapien bemessen werden?

Schlussfolgerung: Wesentlich für die Hilfe für den einzelnen Betroffenen ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Hausärzten, Fachärzten der verschiedenen Bereiche, Physiotherapeuten, den spezialisierten Praxen und Kliniken ohne Ressort- oder Kompetenzgrenzen

Wir sollten uns auf das Bewährte bei der Diagnostik und Therapie als Basis stützen, jedoch auch hinterfragen.

Neue Entwicklungen und Ansätze sollten in ihrer Wertigkeit im Sinne der Hilfe für die Betroffenen eingeschätzt und angewandt werden.