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32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

05. - 06.11.2021, online

Korrelation sonographischer Kriterien nach suburethraler Schlingenanlage (TVT) zum klinischen Erfolg. Eine sekundäre Analyse einer prospektiv randomisierten multizentrischen Studie.

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Juliane Marschke - Klinik für Urogynäkologie, Deutsches Beckenbodenzentrum, Berlin, Deutschland
  • Christl Reisenauer - Department für Frauengesundheit, Universitätsklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • Frank Schwab - Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Ralf Tunn - Klinik für Urogynäkologie, Deutsches Beckenbodenzentrum, Berlin, Deutschland
  • Markus Hübner - Frauenzentrum Bern, Lindenhofgruppe, Bern, Schweiz

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. sine loco [digital], 05.-06.11.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc10

doi: 10.3205/21dkg10, urn:nbn:de:0183-21dkg106

Published: November 4, 2021

© 2021 Marschke et al.
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Text

Einleitung: Während sich die suburethrale Schlingenanlage (TVT) weltweit zum Goldstandard der operativen Therapie der Belastungsharninkontinenz etabliert hat, bleibt die Diskussion um den Stellenwert der postoperativen Sonographie zur Beurteilung der Lange des Bandes kontrovers. Ziel dieser Arbeit war es, zu überprüfen, in wieweit die sonographischen Bandparameter mit dem postoperativen Outcome nach TVT-Anlage korrelieren.

Methode: Sekundäre Analyse einer prospektiv-randomisierten, multizentrischen Studie zur retropubischen Bandeinlage bei Belastungsinkontinenz. Die an zwei Zentren sonographisch erhobenen Kriterien waren Bandposition (mitturethral, distal, proximal), Bandkonfiguration (gerade, eingerollt), sowie der Urethra(lumen)-Bandabstand. Untersucht wurden n=232 Frauen drei Monate nach suburethraler Bandeinlage. Therapieversagen wurde sowohl subjektiv (Angabe, „bei körperlicher Aktivität weiterhin Urin zu verlieren“ aus UDI-6-Fragebogen) und objektiv als positiver Hustentest im Stehen bei gefüllter Blase definiert.

Ergebnisse: Insgesamt betrug die objektive Heilungsrate 87,1%, subjektiv beschrieben sich 77,2% der Pat. als geheilt. Drei Monate postoperativ waren 31/232 (13,3%) Patientinnen persistierend inkontinent (Hustentest positiv). Bei 4/19 Patientinnen stellte sich bei positivem Hustentest sonographisch das Band eingerollt dar (p=0.193). Ein positiver Hustentest trat bei 3/39 Patientinnen mit sonographisch distaler Bandlage, (p=0.390), bei 27/219 mit mitturethraler Bandlage (p=0.54332), bei 1/6 mit proximaler Bandlage (p=0.708) auf Der Urethra-(lumen)bandabstand betrug bei den Patientinnen mit positivem Hustentest 5,8 mm (4,5-7,1) und unterschied sich nicht von den Patientinnen mit negativem Hustentest (6,0 mm (5,1-7,0), (p=0.394).

Schlussfolgerung: Ein Therapieversagen nach retropubischer Bandeinlage korreliert im untersuchten Kollektiv nicht mit den untersuchten sonographischen Kriterien.