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31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2019, Essen

Eignet sich die vaginale Lasertherapie bei Belastungsinkontinenz bereits für einen Einsatz in der ambulanten Praxis?

Meeting Abstract

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Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc26

doi: 10.3205/19dkg26, urn:nbn:de:0183-19dkg262

Published: November 21, 2019

© 2019 Ratz.
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Einleitung: Trotz noch zurückhaltender Positionspapiere der Fachgesellschaften gewinnt nicht nur international die vaginale Lasertherapie an Bedeutung. Da auch das Patienteninteresse aufgrund der unbefriedigenden Standardtherapien bei der Grad I Belastungsinkontinenz hoch ist, soll anhand der verfügbaren Studienlage untersucht werden, ob das Verfahren sich bereits für einen Einsatz in der ambulanten Praxis eignet.

Methode: Die bislang veröffentlichten Positionspapiere urogynäkologischer Fachgesellschaften (International Continence Society (ICS), International Urogynecological Association (IUGA), American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG), European Society of Sexual Medicine (ESSM)) wurden mit der neueren Studienlage verglichen: Anhand einer Pubmed Literaturrecherche mit den Schlagworten „vaginal laser therapy“ und „incontinence“ wurden 14 Studien ausgewertet mit insgesamt 1182 Patientinnen. Über unterschiedliche Endpunkte wurde eine Beurteilung der Wirksamkeit, sowie der Nebenwirkungsraten vorgenommen, um die Eignung für eine Anwendung in der Praxis zu beurteilen.

Ergebnisse: Zwar zeigen sämtliche bisher publizierte Studien eine signifikante Besserung der gemessenen Parameter (meist standardisierte Fragebögen wie ICIQ-SF, im Einzelfall auch Pad Test oder Urodynamik) bei insgesamt niedrigen Nebenwirkungsraten und hoher Patientencompliance und -zufriedenheit, dennoch sehen die vorliegenden Positionspapiere die Studienlage insgesamt als noch zu gering an, um eine Behandlung außerhalb von Studien zu empfehlen. Allerdings werden neuere Studien, darunter eine randomisiert kontrollierte Studie, sowie eine Vergleichsstudie zu operativen Verfahren in den Stellungnahmen noch nicht berücksichtigt.

Schlussfolgerung: Vaginale Lasertherapie ist ein ambulant durchführbares, sicheres und effektives Verfahren ergänzend oder alternativ zu den bestehenden Therapien wie lokale Östrogenisierung, Beckenbodengymnastik oder operativen Eingriffen. Bei sorgfältiger Aufklärung der Patientinnen scheint ein Einsatz in der Praxis aufgrund der aktuellen Studienlage sicher und für geeignete Patientinnen vorteilhaft zu sein. Weitere, robustere wissenschaftliche Studien sind allerdings wünschenswert und erforderlich und stehen bereits kurz vor Abschluss. Noch unklar ist die Rolle des verwendeten Gerätes und Therapieregimes.

Interessenkonflikte: Vorträge und Workshops für Asclepion Laser Technologies


Literatur

1.
Ratz C. Vaginale Lasertherapie bei Harninkontinenz und urogenitalem Syndrom der Menopause. Der Urologe. 2019;58:284-290.