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31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2019, Essen

Handkraftmessung nach Botulinumtoxin-Injektion in den Detrusor – gibt es eine postinterventionelle Skelettmuskelschwäche?

Meeting Abstract

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Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc22

doi: 10.3205/19dkg22, urn:nbn:de:0183-19dkg221

Published: November 21, 2019

© 2019 Haider et al.
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Text

Einleitung: Eine Skelettmuskelschwäche nach Botulinumtoxin-Injektion in den Detrusor wird in Studien durch Patienten mit einer Häufigkeit von knapp 10 % angegeben [1] berichtet. Dieses würde bei geriatrischen Patienten ggf. eine vorhandene Sturzneigung verschärfen. Das Phänomen sollte erstmals mit einer geriatrischen Methodik (Handkraftmessung) objektiviert werden.

Methode: Messung der Handkraft (dominante Hand, Dokumentation des besten von 3 Messwerten, eine Schwäche wird bei einem Abfall von > 20 % angenommen) mit einem in der Geriatrie üblichen Ballon-Hand-Dynamometer in einem prospektiven Design von 6/2015 bis 11/2018 vor und 3 Monate nach Gabe von Botulinumtoxin in einer Dosierung je nach Indikation von 100–200 MU. Es waren 100 Patienten avisiert.

Ergebnisse: Die Abnahme der Handkraft betrug nach einer Zwischenauswertung von 53 Patienten für die Gabe von 100 MU im Mittel 0,009 kPa, nach 200 MU war eine Zunahme um 0.025 kPa zu verzeichnen (p = 0,129, p = 0,056 für den Unterschied zwischen den beiden Subgrauppen. Daraufhin wurde die Untersuchung vorzeitig beendet.

Schlussfolgerung: Die Resultate der erstmals durchgeführten Handkraftmessung nach intravesikaler Botulinumtoxin-Gabe zeigen, dass dosisunabhängig keine Handkraftschwäche als Indikator einer generalisierten Muskelschwäche entsteht. Dies lässt Botulinumtoxin auch bei uro-geriatrischen Patienten bei therapiefraktärer idiopathischer OAB oder neurogener OAB risikoarm im Hinblick auf eine Sturzgefährdung erscheinen.

Interessenkonflikte:

  • Prof. Dr. med. Wiedemann:
    • Beratungstätigkeit: Dr. Pfleger, Pfizer, Omega Pharma
    • Vortragstätigkeit: Allergan, AMS Deutschland, Astellas, Berlin-Chemie, Boston Scientific, Das Fortbildungskolleg, Jansen, Ipsen, Lilly Deutschland, Dr. Pfleger, Pfizer, Pohl-Boskamp
    • Aktien/Beteiligungen: keine
  • Haider: keine

Literatur

1.
Bauer RM, Gratzke C, Roosen A, Hocaoglu Y, Mayer ME, Buchner A, Stief CG, May F. Patient-reported side effects of intradetrusor botulinum toxin type a for idiopathic overactive bladder syndrome. Urol Int. 2011;86(1):68-72. DOI: 10.1159/000316080 External link