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31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2019, Essen

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und überaktiver Blase?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Djalal Rouzitalab - Lehrstuhl für Urogeriatrie, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland; Urologische Abteilung, Evangelisches Krankenhaus Witten gGmbH, Witten, Deutschland
  • author Andreas Wiedemann - Lehrstuhl für Urogeriatrie, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland; Urologische Abteilung, Evangelisches Krankenhaus Witten gGmbH, Witten, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc21

doi: 10.3205/19dkg21, urn:nbn:de:0183-19dkg212

Published: November 21, 2019

© 2019 Rouzitalab et al.
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Text

Einleitung: Untersucht werden sollte der Zusammenhang zwischen dem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) und der Überaktiven Blase (ÜAB), der sich aus theoretischen Überlegungen (adrenerge Stressreaktion, gleiche Risikofakoren und Co-Morbiditäten) ergeben könnte.

Methode: Es wurden 208 konsekutive Patienten (133 Männer, 75 Frauen, Alter 55,1 ± 12,9 Jahre, BMI 31.8,8) mit einer polysomnographischen Untersuchung rekrutiert und mit dem OAB-Symptom-Score (OABSS [1]) befragt. Ein OSAS wurde bei einem Apnoe-Hypopnoe-Index AHI ≥ 10 (Anzahl der Apnoe- und Hypopnoe-Ereignisse : Gesamtschlafzeit) und eine ÜAB bei einem OABSS ≥ 4 angenommen. 16 Patienten erhielten zusätzlich eine Zystomanometrie.

Ergebnisse: Bei 73% der Patienten lag ein polysomnographisch bestätigtes Schlafapnoesyndrom vor. 31 % dieser Patienten wiesen Symptome einer ÜAB im OABSS auf. Der Unterschied im Vergleich mit Patienten ohne OSAS war nicht signifikant (p = 0.867). Zystomanometrisch unterschieden sich jedoch die Messgrößen VEH (54 vs. 175 ml, p = 0,02), MBK (138 vs. 350 ml, p = 0,007) und MDD (21.5 vs. 6 cm/H 2 O p = 0.014) signifikant zwischen Patienten mit einem AHI ≥ 10und < 10. Der maximale Detrusordruck zeigte als einzige Messgröße eine Zunahme bei zunehmendem Schweregrad des OSAS.

Schlussfolgerung: Nach den vorliegenden Daten kommt eine ÜAB bei Patienten mit V. a. OSAS häufiger vor als in der Normalbevölkerung Bestätigung (z. B. EPIC-Studie [2]) unabhängig von dem polysomnographischen Befund. Die urodynamische Messung zeigt hingegen bei Patienten einem AHI ≥ 10 Hinweise auf eine ÜAB. Patienten mit V. a. Schlafapnoe sollten daher als Risikogruppe für eine ÜAB begriffen, gescreent und ggf. funktionsurologisch untersucht werden.

Interessenkonflikte:

  • A. Wiedemann:
    • Beratungstätigkeit: Dr. Pfleger, Pfizer, Omega Pharma
    • Vortragstätigkeit: Allergan, AMS Deutschland, Astellas, Berlin-Chemie, Boston Scientific, Das Fortbildungskolleg, Jansen, Ipsen, Lilly Deutschland, Dr. Pfleger, Pfizer, Pohl-Boskamp
    • Aktien/Beteiligungen: keine
  • D. Rouzitalab: keine

Literatur

1.
Homma Y, Yoshida M, Seki N, Yokoyama O, Kakizaki H, Gotoh M, Yamanishi T, Yamaguchi O, Takeda M, Nishizawa O. Symptom assessment tool for overactive bladder syndrome – overactive bladder symptom score. Urology. 2006 Aug;68(2):318-23
2.
Irwin DE, Milsom I, Kopp Z, Abrams P, Artibani W, Herschorn S. Prevalence, severity, and symptom bother of lower urinary tract symptoms among men in the EPIC study: impact of overactive bladder. Eur Urol. 2009 Jul;56(1):14-20. DOI: 10.1016/j.eururo.2009.02.026 External link