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31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2019, Essen

Analyse des Twitterverhaltens zum Thema Harninkontinenz

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Markus Grabbert - Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Johannes Salem - Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Jan-Niclas Mumm - Klinikum der Universität München (LMU), München, Deutschland
  • Ricarda Michaela Bauer - Klinikum der Universität München (LMU), München, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc18

doi: 10.3205/19dkg18, urn:nbn:de:0183-19dkg182

Published: November 21, 2019

© 2019 Grabbert et al.
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Einleitung: Twitter ist eine erfolgreiche Plattform für den schnellen Austausch von Informationen und gewinnt zunehmend an Bedeutung für den wissenschaftlichen Austausch. Zu onkologischen Themen bestehen zahlreiche Publikationen, welche die Interaktion auf Twitter analysiert haben. Ziel unserer Arbeit war eine Analyse der Aktivität, der Nutzer sowie des Inhalts auf Twitter zu Harninkontinenz und Themen der funktionellen Urologie bzw. Urogynäkologie.

Methode: Mithilfe von Symplur Signals (Social Media Analytics for Healthcare Insights) wurde die Aktivität auf Twitter für folgende Hashtags in den Jahren 2015-2018 analysiert: #Incontinence, #OAB, #InterstitialCystitis, #FPMRS (Female Pelvic Medicine & Reconstructive Surgery) und #BPH resp. #UroBPH. Mit einem speziellen Algorithmus, der sämtliche Konversationen unter dem jeweiligen Hashtag analysiert und bewertet, wurden die Daten durch Symplur Signals analysiert. Es wurden zunächst die Tweets resp. Re-Tweets sowie die Anzahl der geposteten Medien und Benutzer des jeweiligen Hashtags analysiert. Weiter wurden die Influencer sowie deren Tweetverhalten analysiert. Inhaltlich erfolgte weiter eine Analyse der am häufigsten mit den Tweets verbundenen Worte bzw. weitere Hashtags und deren positive bzw. negative Bewertung.

Ergebnisse: Insgesamt wurden für die o.g. sechs Hashtags 191.383 Tweets durch 54.094 User in den Jahren 2015 bis 2018 erstellt. Die durchschnittliche Anzahl an Tweets pro User betrug 3,5. Die Rate an Re-Tweets betrug 39,2% aller Tweets. 61,7% der Tweets waren mit einem Link und 39,3% der Tweet mit Medien verknüpft. Die Influencer waren in 44,6% der Fälle Einzelpersonen aus dem Gesundheitswesen und in 36,5% der Fälle durch Organisationen aus dem Gesundheitswesen. Unter den Influenceren für den Hashtag Incontinence im Jahr 2018 finden sich aber auch 7,0% Patienten. Die am häufigsten verwendeten Worte waren: OAB, Urinary, Incontinence, Help, Women, Bladder, Need, Treatment, Pain, Attention. Die am häufigsten verbundenen Hashtags waren: Incontinence, InterstitialCystitis, BPH, Mesh, Lawyer, Prolapse, PelvicFloor, Bladder, WomensHealth. 63% der Tweets wurden inhaltlich als positiv, 37% der Tweets als negativ eingestuft. Für den Hashtag Inkontinenz (#Incontinence) zeig sich eine deutliche Zunahme der Aktivität von 13.823 Tweets im Jahr 2015 auf 19.996 Tweets im Jahr 2018. Im Vergleich zum Hashtag Prostatakarzinom zeigt sich konstant eine deutlich geringere Anzahl an Tweets zum Hashtag Inkontinenz. Vergleich für das Jahr 2018: 19.996 (#Incontinence) vs. 150.119 (#ProstateCancer).

Schlussfolgerung: Soziale Medien wie Twitter haben die Art der Kommunikation in den letzten Jahren revolutioniert und scheinen eine Chance für eine interaktive Diskussion auf wissenschaftlicher Ebene zu bieten sowie die Möglichkeit der Integration Patienten in die Diskussion. Auch scheint Twitter eine sinnvolle Informationsquelle für Betroffene zu sein. Themen aus dem Bereich der funktionellen Urologie wie der Inkontinenz erscheinen im Vergleich zu onkologischen Themen wie dem Prostatakarzinom unterrepräsentiert.

Interessenkonflikte: Keine relevanten Interessenskonflikte.