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Pektopexie: Eine neue Korrekturmethode des apikalen Deszensus; intraoperative Ergebnisse einer prospektiven internationalen Multicenter-Studie
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Published: | November 21, 2019 |
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Einleitung: Laparoskopische Sakrokolpopexie gilt als Goldstandard der apikalen Defektkorrektur. Im Rahmen dieser Operation besteht allerdings ein Blutungsrisiko aus präsakralen Gefäßen. Darüber hinaus ist auch eine Beeinträchtigung des Nervus hypogastricus möglich, wodurch ein Risiko für eine de novo Obstipation besteht. Außerdem könnte auch eine mechanische Einengung des kleinen Beckens durch das Netzimplantat zu einem erhöhten Obstipationsrisiko führen.
Pektopexie ist eine beidseitige Fixation der Zervix bzw. des Scheidenstumpfes am Lig. pectineum mit Hilfe eines Mesh-Implantats auf der Höhe von S2. Diese Methode wurde als Alternative zur Sakropexie in schwierigen Situationen entwickelt – adipöse Patientinnen, narbige Veränderungen im präsakralen Bereich; die ersten Daten wurden bereits im Rahmen einer Pilotstudie veröffentlicht.
Im Rahmen der aktuellen Studie werden intra- und unmittelbar postoperative Ergebnisse einer laparoskopischen Pektopexie dargestellt.
Methode: 501 Patientinnen mit symptomatischem apikalem Deszensus ≥ Grad II erhielten an 11 internationalen klinischen Zentren eine laparoskopische Pektopexie mittels eines Polyvinylidenefluoride (PVDF)-Implantats.
Je nach Bedarf wurden im Rahmen der durchgeführten Eingriffe auch weitere Begleitdefekte des Beckenbodens behoben (z. B. vordere Kolporrhaphie).
Ergebnisse: Durchschnittliche Operationsdauer betrug 60 Minuten. In vier Fällen wurden Organverletzungen gemeldet, wobei keine von ihnen mit Pektopexie assoziiert war (Verletzungen bei Adhäsiolyse oder während der Begleiteingriffe).
In einem Fall wurde eine schwere Blutung angegeben.
Die Lernkurve lag bei ca. 30 Eingriffen.
Schlussfolgerung: Die Teilauswertung der Studie belegt, dass Pektopexie auch außerhalb des High-Volume-Referenzzentrums im klinischen Alltag durchführbar ist. Zu Langzeiteffekten und Komplikationen müssen allerdings die Follow-up-Ergebnisse der Studie abgewartet werden.