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30. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

19.10. - 20.10.2018, Stuttgart

Die Überaktivität des Harnblasendestrusors ist bei kompletter Querschnittlähmung quantitativ stärker ausgeprägt als bei inkompletter Läsion: Ergebnisse einer Pilotuntersuchung

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Tanja Hüsch - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland
  • author André Reitz - KontinenzZentrum Hirslanden, Zürich, Schweiz
  • author Axel Haferkamp - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 30. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Stuttgart, 19.-20.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc26

doi: 10.3205/18dkg26, urn:nbn:de:0183-18dkg266

Published: November 2, 2018

© 2018 Hüsch et al.
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Einleitung: Die Diagnose einer motorischen Überaktivität des Detrusors wird bisher nur qualitativ im Rahmen der urodynamischen Untersuchung gestellt. Eine quantitative Bewertung der Überaktivität existierte jedoch bisher nicht. Erstmalig wurde von Reitz et al. [1] eine Schweregradeinteilung der Detrusorüberaktivität im Rahmen des Eiswassertestes entwickelt. Diese Methodik wurde auf Patienten mit kompletter und inkompletter Querschnittlähmung angewendet.

Methode: Es wurden insgesamt 32 Eiswassertests von Patienten mit einer kompletten (9 Patienten) oder inkompletten (23 Patienten) Querschnittläsion anonymisiert ausgewertet. Unterschiede des maximalen Detrusordruckes, des Detrusorkoeffizienten sowie die Fläche unter der Kurve zwischen den beiden Gruppen wurden mittels dem Mann-Whitney-U Test untersucht. Das Signifikanzniveau lag bei p< 0.05.

Ergebnisse: Der maximale Detrusordruck (p=0.021), die Fläche unter der Kurve (p=0.043) sowie der Detrusorkoeffizient (p=0.024) waren bei kompletter Läsion signifikant höher. Die Anzahl der Patienten in den Schweregradkategorien waren jeweils: I: inkomplett 4 (17.4%) vs. komplett 0, II: inkomplett 6 (26.1%) vs. komplett 1 (11.0%) vs. III: inkomplett 6 (26.1%) vs. komplett 2 (22.2%), ≥4: inkomplett 7 (30.4%) vs. komplett 7 (77.8%).

Schlussfolgerung: Patienten mit kompletter Querschnittläsion haben eine signifikant stärkere Detrusorüberaktivität als inkomplett gelähmte Patienten. Limitierend ist die geringe Patientenanzahl, diese ersten Daten müssen in einer größeren Patientenkohorte evaluiert werden.


Literatur

1.
Reitz A, Hüsch T, Haferkamp A. A Nomogram to Characterize the Severity of Detrusor Overactivity during the Ice Water Test: Description of the Method and Proof of Concept. Urol Int. 2018;100(3):294-300. DOI: 10.1159/000485901 External link