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30. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

19.10. - 20.10.2018, Stuttgart

Induktion von Harninkontinenz am Großtiermodell

Meeting Abstract

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  • corresponding author Anika Albrecht - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • author Arnulf Stenzl - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • author Wilhelm Aicher - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 30. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Stuttgart, 19.-20.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc25

doi: 10.3205/18dkg25, urn:nbn:de:0183-18dkg255

Published: November 2, 2018

© 2018 Albrecht et al.
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Einleitung: In dieser Studie erfolgte die Untersuchung eines neuen Großtiermodells für Inkontinenz, um zukünftig neue therapeutische Möglichkeiten zu erforschen.

Methode: Getestet wurde an 9 weiblichen Schweinen (Alter ca. 3 Monate, Gewicht ca. 20kg) eingeteilt in 3 Gruppen die operative Induktion einer Harninkontinenz. In der 1. Gruppe wurde die Harnröhre durch einen Katheterballon dilatiert. Bei Gruppe 2 wurde eine Elektrokauterisierung der proximalen Harnröhre durchgeführt. In Gruppe 3 erfolgte eine Kombination von Dilatation und distaler Kauterisierung. Am Operationstag wurde prä- und postoperativ der Harnröhrenruhedruck gemessen. Es erfolgten Inkontinenzmessungen vergleichbar mit dem Pad-Test in den Tagen vor und nach der Operation. Eine erneute Harnröhrendruckmessung wurde am 21. postoperativen Tag durchgeführt, anschließend erfolgte die Sakrifizierung der Tiere und die histologische Aufbereitung der Harnröhren.

Ergebnisse: Es zeigte sich in den klinischen Tests keine signifikante Änderung der Miktionsmuster vor und nach der Operation. Lediglich die Tiere der Gruppe 3 zeigten am 1. postoperativen Tag eine erhöhte Miktionsfrequenz.

Die Harnröhrendruckprofile waren zunächst bei allen Tieren um durchschnittlich 85% erniedrigt. Bei den Tieren, die mit Dilatation und distaler Kauterisierung behandelt wurden, waren die Profile am 21. postoperativen Tag noch signifikant (p<0,002) um 59% erniedrigt. In den histologischen Untersuchungen zeigten sich auffällige Bereiche im Vergleich zu einem unbehandelten Kontrolltier gleicher Größe und Alters. Bei den Tieren der anderen Versuchsgruppen zeigten sich nach 3 Wochen eine signifikante Druckprofilerhöhung (p<0.016) und keine relevanten histologischen Auffälligkeiten.

Schlussfolgerung: Nur die Kombination aus Dilatation und distaler Harnröhrenkauterisierung führt zu einer längerfristigen Reduktion des Harnröhrenverschlussdrucks.

Zukünftige Behandlungsmethoden der Harninkontinenz können an diesem Tiermodell erforscht werden.