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30. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

19.10. - 20.10.2018, Stuttgart

Nachadjustierbare spannungsfreie Bänder zur Therapie der Belastungsinkontinenz

Meeting Abstract

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 30. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Stuttgart, 19.-20.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18

doi: 10.3205/18dkg18, urn:nbn:de:0183-18dkg182

Published: November 2, 2018

© 2018 Kemmether et al.
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Einleitung: Das spannungsfreie Band ist der Goldstandard zur operativen Therapie einer Belastungsinkontinenz (BIK), in 5–20% kann diese allerdings persistieren. In dieser Studie soll der Effekt von nachadjustierbaren Bändern auf die postoperative BIK-Rate untersucht werden.

Methode: Es wurde bei n=81 Patientinnen im Zeitraum von Januar bis Oktober 2017 ein nachadjustierbares spannungsfreies Band eingelegt. Insgesamt wurden 3 verschiedene Bandsysteme verwendet: n=58 (72%) DynaMesh® SIS soft (Dahlhausen), n=12 (15%) Altis® (Coloplast), n=11 (14%) A.M.I. TVA (A.M.I.®). Einteilung der Patientinnen in die Gruppen nach Operateur und Anamnese. Alle Bänder wurden, falls nicht schon vorhanden, mit Nachadjustierfäden ausgestattet. Nach 3 Monaten Evaluation mittels Anamnese und transvaginalem Ultraschall. Zusätzlich wurden validierte Fragebögen (ICI-Q UI SF, Deutscher Beckenbodenfragebogen) prä- und postoperativ ausgefüllt.

Ergebnisse: Es mussten n=7 (9%) der Patientinnen nachadjustiert werden, n=6 (8%) einmal, n=1 (1%) dreimal. Insgesamt waren n=61 (75%) der Patientinnen postoperativ kontinent. Bei n=14 (17%) waren die Symptome deutlich gebessert, bei n=2 (2%) persistierend, bei n=3 (4%) schlechter. Bei n=13 (16%) bestand eine de novo OAB. Eine Arrosion des Bandes in die Scheide wurde bei n=7 (9%) gesehen. Keine dieser Patientinnen war nachadjustiert worden. Von den Patientinnen bei denen nachadjustiert wurde, waren n=3 (4%) kontinent, bei n=1 (1%) war die Symptomatik gebessert, bei n=2 (2%) verschlechtert mit de novo Drang. Eine Restharnbildung über 100ml war bei den nachadjustierten Patientinnen nicht festzustellen.

Schlussfolgerung: Insgesamt 92% Heilung oder Verbesserung der Symptomatik. Bis zu 5% der Patientinnen können durch die Nachadjustierung profitieren. Ein erhöhtes Risiko für Arrosionen oder Restharnbildung konnte nicht festgestellt werden.