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27. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e. V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e. V.

23.05. - 25.05.2019, Kassel

Kann ein mobiles BiPAP-Gerät die Belastungsdyspnoe bei Patientinnen und Patienten mit respiratorischer Insuffizienz reduzieren? Eine randomisiert kontrollierte Studie

Meeting Abstract

  • S. Schwarz - Kliniken der Stadt Köln
  • S. Thilemann - Kliniken der Stadt Köln
  • Daniel S. Majorski - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln GmbH, Köln; Universität Witten/Herdecke
  • F. Magnet - Lehrstuhl für Pneumologie, Universität Witten/Herdecke
  • C. Schmoor - Kliniken der Stadt Köln
  • J. Callegari - Kliniken der Stadt Köln
  • W. Windisch - Kliniken der Stadt Köln

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 27. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Kassel, 23.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19digab06

doi: 10.3205/19digab06, urn:nbn:de:0183-19digab065

Published: May 13, 2019

© 2019 Schwarz et al.
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Hintergrund: Nicht-invasive Ventilation (NIV), ist eine Standardtherapie bei COPD Patienten und Patientinnen mit chronisch respiratorischer Insuffizienz und es konnte bereits in der Vergangenheit gezeigt werden, dass ein positiv inspiratorischer Druck zu einer Reduktion der Dyspnoe unter Belastung führt. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine NIV Therapie die Oxygenierung verbessert, die Dyspnoe verringert und zu einer Verlängerung der Gehstrecke führt, ließ sich jedoch nur schlecht in den praktischen und klinischen Alltag integrieren. Ein portables, kleines und handliches NIV Gerät, hätte die Möglichkeit die Ausdauerfähigkeit von Patienten und Patientinnen mit schwerer COPD zu verbessern.

Methodik: Diese Untersuchung beschäftigt sich mit dem Effekt einer mobilen BiPAP Beatmung im Hinblick auf Dyspnoe, Ausdauerleistung, Blutgasanalyse und Laufstrecke. Während eines 6-Minuten Gehtests (6MWT) nach Gyatt, jeweils mit und ohne VitaBreath Gerät wurden 23 COPD Patientinnen und Patienten in einer randomisierten Cross-Over Studie hinsichtlich der Wirksamkeit des Geräts untersucht. Der primäre Endpunkt in dieser Studie war die durchschnittliche Dyspnoe Differenz gemessen anhand der BORG-Dyspnoe Skala vor und nach einem 6MWT.

Ergebnis: Die durchschnittliche Dyspnoeskala Differenz war 4,4 (IQR 6–8) ohne das mobile BiPAP Gerät zu 4,5 (IQR 6–7) mit VitaBreath. Die Analyse zeigte keine statistisch signifikante Veränderung im Hinblick auf die Luftnotreduktion (p=0,548). Die Gehstrecke reduzierte sich von 291,5m (KI: 246,1–336,9) auf 258,4m (KI: 213,0-303,8) bei Nutzung des BiPAP Geräts (p=0,0005). Zusätzlich fiel auf, dass der Sauerstoffpartialdruck nach 6 MWT signifikant niedriger war, während das Gerät genutzt wurde. Der Unterschied lag bei 56,5mmHg (KI 52,6–60,4) zu 60,1mmHg (KI 56,2–64,1) ohne VitaBreath (p=0,013).

Fazit: Die Ergebnisse zeigen, dass keine Dyspnoe Reduktion unter Belastung durch Nutzung des Geräts, bei respiratorisch insuffizienten Patienten und Patientinnen die bereits auf eine NIV Therapie eingestellt sind, erzielt werden konnte. Weitere Untersuchungen sollten sich damit befassen, ob Patientinnen und Patienten in einem weniger schweren Stadium einer COPD Erkrankung hiervon profitieren könnten.