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27. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e. V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e. V.

23.05. - 25.05.2019, Kassel

Telemonitoring außerklinisch beatmeter Patienten

Meeting Abstract

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  • Jens Kerl - Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft GmbH, Schmallenberg
  • Detlev Heyse - Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft GmbH, Schmallenberg
  • Dominic Dellweg - Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft GmbH, Schmallenberg

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 27. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Kassel, 23.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19digab03

doi: 10.3205/19digab03, urn:nbn:de:0183-19digab035

Published: May 13, 2019

© 2019 Kerl et al.
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Hintergrund: Ab Oktober 2017 wurden neu auf nichtinvasive Beatmung (NIV) eingestellte Patienten über die Möglichkeiten des Telemonitoring regelmäßig aufgeklärt. Bis Mitte Februar 2019 haben 93 Patienten der Datenübertragung im Rahmen des Telemonitoring zugestimmt. Art und Qualität der erfassten Daten und aus dem Monitoring resultierende Erkenntnisse und Interventions-Indikationen werden vorgestellt.

Methodik: Mittels AirView® Software der Fa. ResMed GmbH (Martinsried) kann ein direktes Telemonitoring der S10 Gerätegeneration per eingebauter SIM-Karte erfolgen. Geräte der S9-Generation können per separatem Funkmodul zum Telemonitoring befähigt werden. Aktuell kamen überwiegend Lumis 150 VPAP ST-A Geräte zum Einsatz. Überwachbare Geräteparameter sind Modus, IPAP, EPAP und Atemfrequenz, während kein Zugriff besteht auf Trigger und Inspirations- und Druckanstiegszeiten. Informationen über Nutzungsdauer, Leckage, I:E-Verhältnis; Atemfrequenz, Atemzugvolumen, Verhältnis angetriggerter und zeitgesteuerter Atemzyklen sowie ggf. auch ein Pulsoximetrie-Report sind verfügbar.

Ergebnis: Die ursprüngliche Anzahl von 93 Patienten ist durch den Tod von Patienten (n=7), Therapieabbruch (n=5), Gerätewechsel (n=1) oder Therapiepause (n=1) auf 79 reduziert. Die Nutzungscharakteristik gibt sehr konkrete Hinweise auf problemlose Geräteanwendung oder auch Interventions-bedürftige Situationen. Ein Pulsoximetrie-System kann für die ersten Wochen mitgegeben werden. Somit steht ein Pulsoximetrie-Report für jede Nacht zur Verfügung, der eine sehr gute Beurteilung der Beatmungsqualität ermöglicht. In mehreren Fällen wies die Nutzungscharakteristik auf einen Interventionsbedarf hin. Durch erneute stationäre Behandlungen konnte in diesen Fällen eine Therapieoptimierung erreicht und somit eine regelmäßige ausreichend lange Nutzung erreicht werden. Probleme ergaben sich bei Interventionsbedarf von Patienten außerhalb unseres direkten Einzugsbereiches.

Fazit: Das Telemonitoring ist in der außerklinischen Beatmung eine wertvolle Ergänzung zu den etablierten Kommunikationswegen bei der kurz- und langfristigen Betreuung von Patienten. Der stabile Beatmungspatient kann i.d.R. klar unterschieden werden von einem Patienten mit Interventionsbedarf. Der Zugriff auf den gesamten Satz an Beatmungsparametern sollte jedoch dringend ermöglicht werden, um die Beurteilung der Beatmungsqualität zu optimieren. Im Fall von Patienten außerhalb des Einzugsgebietes des eigenen Beatmungszentrums muss eine Infrastruktur für die Übergabe des Telemonitoring in eine regionale Überwachung am Heimatort oder zur Initiierung einer ggf. erforderlichen Intervention durch die am Heimatort zuständigen Betreuer (Hausarzt, Pflegedienst, medizintechnischer Versorger) geschaffen werden.