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27. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e. V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e. V.

23.05. - 25.05.2019, Kassel

Nicht-Invasive Prädiktion des transdiaphragmalen Druckes nach Magnetstimulation der Nn. Phrenici: Einblicke aus Spirometrie, Zwerchfellultraschall und Muskelaktionssummenpotentialen

Meeting Abstract

  • Jens Spiesshoefer - Labor für Atmungsphysiologie, Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie, Westfälische Wilhelms Universität Münster, Münster, Deutschland
  • Carolin Henke - Labor für Atmungsphysiologie, Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie, Westfälische Wilhelms Universität Münster, Münster, Deutschland
  • Simon Herkenrath - Institut für Pneumologie an der Universität Köln, Solingen, Deutschland; Bethanien Hospital gGmbH, Solingen, Deutschland
  • Winfried Randerath - Institut für Pneumologie an der Universität Köln, Solingen, Deutschland; Bethanien Hospital gGmbH, Solingen, Deutschland
  • Tobias Brix - Institut für Medizinische Informatik, Westfälische Wilhelms Universität Münster, Münster, Deutschland
  • Dennis Görlich - Institut für Biostatistik und klinische Forschung, Westfälische Wilhelms Universität Münster, Münster, Deutschland
  • Peter Young - Labor für Atmungsphysiologie, Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie, Westfälische Wilhelms Universität Münster, Münster, Deutschland
  • Matthias Boentert - Labor für Atmungsphysiologie, Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie, Westfälische Wilhelms Universität Münster, Münster, Deutschland

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 27. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Kassel, 23.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19digab01

doi: 10.3205/19digab01, urn:nbn:de:0183-19digab018

Published: May 13, 2019

© 2019 Spiesshoefer et al.
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Text

Hintergrund: Die invasive Messung des transdiaphragmalen Druckes nach Magnetstimulation (MS) der Nn. Phrenici (sog. TwPdi) stellt den Goldstandard der Messung der inspiratorischen Atemmuskelkraft dar. Die exspiratorische Atemmuskelkraft kann ebenfalls nicht volitional untersucht werden, hier durch MS der Bauch-Muskulatur mit invasiver Ableitung des gastralen Druckes (sog. TwPgas).

Ziel: Zu untersuchen, ob twPdi oder twPgas mittels nicht-invasiver Surrogat Marker der inspiratorischen und exspiratorischen Atemmuskelkraft (Spirometrie, Zwerchfellultraschall und Muskelaktionssummenpotentialen) vorhergesagt werden können.

Methodik: 63 gesunde Probanden unterzogen sich in unserem Labor für Atmungsphysiologie einer Spirometrie, Messung des maximalen inspiratorischen und exspiratorischen Mundruckes (PImax and PEmax), einer Zwerchfellultraschall-Untersuchung, sowie einer invasiven Messung (mittels Ballonkatheter in ösophagealer und gastraler Position gemessen) des TwPdi nach zervikaler MS der Nn. Phrenici bzw. des TwPgas nach MS der unteren thorakalen die Bauchwand Muskulatur versorgenden Nerven. Mittels Oberflächen-Elektroden wurde das Muskelaktionssummenpotential (CMAP) simultan unterhalb des Diaphragmas bzw. der Mm. Obliquii abdominis abgeleitet.

Resultate: Der forcierte exspiratorische Fluss (FEF25-75) korrelierte signifikant mit dem TwPdi (r=0.37; p=0.003) und seinen Komponenten (twitch esophagealer und gastraler Druck). Die Exkursions-Geschwindigkeit während der Atemruhelage korrelierte ebenfalls mit dem TwPes (r=0.44; p=0.02). Eine Prädiktion des TwPdi aus der CMAP Amplitude, der forcierten Vitalkapazität oder dem PImax war nicht möglich. Der TwPgas nach MS der unteren thorakalen die Bauchwand Muskulatur versorgenden Nerven korrelierte mit dem FEF25-75 (r=0.46; p=0.05) und der Diaphragma Dicke in totaler Lungenkapazität (TLC) (r=0.38; p=0.04), korrelierte aber ebenfalls nicht mit der CMAP Amplitude, FVC, oder dem PEmax.

Schlussfolgerung: Weder der TwPdi noch der TwPgas können zuverlässig durch die hier untersuchten nicht-invasiven Surrogatmarker prädiziert werden. Ihre invasive Messung nach entsprechender Magnetstimulation bleibt entsprechend der unerlässliche Goldstandard zur objektiven Beurteilung der inspiratorischen und exspiratorischen Atemmuskelkraft.

Keywords: Nn. phrenici, Lungenfunktion, Atemmuskelkraft, Magnetstimulation