gms | German Medical Science

26. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

07.06. - 09.06.2018, Hannover

Fachkräftemangel in der außerklinischen Beatmung – Helfern eine Chance geben?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Antje Mehlei - Berlin, Deutschland

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 26. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Hannover, 07.-09.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18digab10

doi: 10.3205/18digab10, urn:nbn:de:0183-18digab101

Published: May 22, 2018

© 2018 Mehlei.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Antje Mehlei

  • 1967 in Berlin geboren; kongenitale Myopathie (Nemaline M.)
  • 1991 Tracheotomie, invasive nächtliche Beatmung
  • seit 2010 24-Std.-Beatmung, 1:1-Pflege zuhause
  • seit 2013 Vater: Wachkoma nach Reanimation; Tracheostoma, daher auch 1:1-Pflege im gemeinsamen Privathaushalt
  • 29.2.2016 Kündigung durch den Intensivpflegedienst an beide
  • seit Mai 2016 Persönliches Budget für beide von 2 Krankenkassen
  • inzwischen 8 Angestellte, bei Bedarf 2 externe Pflegefachkräfte
  • Kontakt: MehleiBudget@t-online.de

Das Problem / der Fall: Beim Persönlichen Budget hatte ich zwar einen guten Start mit 6 Pflegefachkräften, die bei dem Intensivpflegedienst gekündigt hatten, aber ich brauchte noch weiteres Personal.

Daher inserierte ich in Fachzeitschriften, darunter „beatmet leben“, doch es gab keine Resonanz.

Erst über die Internetportale „assistenz.org“ und „PlanetRomeo“ fand ich Pflegekräfte.

Jedoch musste ich in der Probezeit einem examinierten Altenpfleger kündigen, da er u.a. das Absaugen auch nach Aufforderung bei mir nicht für nötig hielt. Seine Begründung war, er wollte meine Privatsphäre nicht stören.

Meine Lösung / mein Konzept: Die Pflegehelfer, die ich einstellte, bekamen nach 2 Schnuppertagen mind. 6 Einarbeitungstage bzw. -nächte durch einen Praxisanleiter, Inhouse-Schulungen von ATEMHILFE, Fortbildungstage bei Kongressen (MAIK, KAI, DIGAB) und Geräteeinweisungen durch den Provider.

Meine Pflegehelfer haben alle den Basiskurs für außerklinische Beatmung absolviert.

Fazit: Wenn nicht examinierte Pflegekräfte gut geschult sind und auch die Chemie zwischen Budgetnehmer und Assistenten stimmt, kann eine adäquate und optimale Versorgung von Beatmungs- und Intensivpatienten funktionieren.

Da ich 18 Jahre lang die Beatmungspflege mit Absaugen, Verbands- und Kanülenwechsel an mir selbst durchführte, weiß ich, inwieweit ein Laie die Versorgung erlernen kann.

Dabei sind mir die Risiken bewusst und ich trage als Betroffene und Arbeitgeberin die volle Verantwortung.