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24. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

2. - 4. Juni 2016, Bamberg

Inzidenz schwerwiegender Zwischenfälle bei tracheotomierten und außerklinisch beatmeten Kindern. Vergleich häuslicher ambulanter Kinderintensivpflege versus spezialisierter ambulanter Betreuungseinrichtung

Meeting Abstract

  • Cornelia Harnischmacher - Universitätskinderklinik Tübingen
  • Felix Neunhoeffer - Universitätskinderklinik Tübingen
  • Christiane Miarka-Mauthe - ARCHE IntensivKinder
  • Hanna Renk - Universitätskinderklinik Tübingen
  • Martin Eßlinger - Universitätskinderklinik Tübingen
  • Anja Hanser - Universitätskinderklinik Tübingen
  • Malte Hanelt - Universitätskinderklinik Tübingen
  • Matthias Kumpf - Universitätskinderklinik Tübingen

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 24. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Bamberg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16digab06

doi: 10.3205/16digab06, urn:nbn:de:0183-16digab068

Published: May 30, 2016

© 2016 Harnischmacher et al.
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Hintergrund: Der Bedarf an ambulanten Betreuungsplätze für tracheotomierte und beatmete Kinder steigt zunehmend. Die sichere Betreuung im häuslichen Umfeld oder spezialisierten Betreuungseinrichtungen gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Methodik: 70 tracheotomiert und teilweise oder dauerhaft invasiv beatmeten Säuglingen und Kindern wurden ausgewertet; 24 zu Hause, durch einen Kinderintensivpflegedienst und 46 in einer spezialisierten Betreuungseinrichtung für beatmungspflichtige Intensivkinder. Alle Kinder sind an die Tracheostomaambulanz einer Kinderklinik angebunden. Erfasst wurden schwerwiegende Zwischenfälle (SAE), die in dem jeweiligen Setting nicht handelbar waren und zum Ruf des Notarztes oder zur Krankenhauseinweisung führten.

Ergebnisse: 163,9 Patientenjahre konnten ausgewertet werden (häuslich 110,7 Jahre, Betreuungseinrichtung 53,2 Jahre). Das Alter lag zwischen einem Monat und 15 Jahren (häuslich median 0.30 (0.10-7.0) Jahre, Betreuungseinrichtung 1.75 (0.25-15.0) Jahre). Die Inzidenz von Zwischenfällen lag bei 0,2 pro Patientenjahr bei gleichem Risiko-Score (häuslich median 3.0 (0-6), Betreuungseinrichtung 3.0 (0-7)). Es konnte kein Unterschied in der Häufigkeit von Zwischenfällen je nach Betreuungsart festgestellt werden. Die meisten SAE traten innerhalb der ersten 12 Betreuungsmonate auf. Je jünger die Kinder waren, desto häufiger traten Zwischenfälle auf.

Diskussion, Fazit: Die außerklinische Betreuung tracheotomierter Kinder stellt hohe Ansprüche an das betreuende Personal. Schwerwiegenden Zwischenfällen sind selten. Die außerklinische Betreuung dieser Kinder sowohl in einer Betreuungseinrichtung als auch zu Hause bietet bei guter klinischer Anbindung eine sichere und gute Alternative zum stationären Aufenthalt.