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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Pedobarographische Druckmessung nach Korrekturoperation bei Druckulzerationen am diabetisch - neuropathischen Fuß

Meeting Abstract

  • A. Rucker - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Julius-Maximilians-Universität, Würzburg, Germany
  • T. Schuster - Chirurgische Klinik Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Germany
  • C. Volkering - Chirurgische Klinik Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Germany
  • S. Keßler - Chirurgische Klinik Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Germany
  • W. Mutschler - Chirurgische Klinik Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.7.2-979

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Published: September 28, 2006

© 2006 Rucker et al.
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Fragestellung: In der BRD leben zur Zeit rund 5 Millionen Menschen, die an Diabetes Mellitus erkrankt sind; die Inzidenz ist steigend. Das Risiko, im Krankheitsverlauf im Rahmen eines Diabetischen Fußsyndroms (DFS) ein plantares Ulkus zu entwickeln, liegt für Diabetiker zwischen 12 und 25%. Ohne entsprechende Prophylaxe bzw. adäquate Therapie eines Ulkus ist oft eine Amputation oder Teilamputation der entsprechenden Extremität notwendig. Plantare Ulzerationen entstehen durch einen zu hohen Knochendruck. Dieser resultiert aus Fuß- und Knochenfehlstellungen, welche im Wesentlichen durch eine diabetische Polyneuropathie verursacht werden. Um druckbedingte Ulzerationen in Verbindung mit konservativer Therapie zur Abheilung zu bringen, können Korrekturoperationen am Fuß durchgeführt werden. Diese Studie soll nachweisen, dass durch Korrekturoperationen plantarer Druck dauerhaft gesenkt und druckbedingte Ulzerationen zur Abheilung gebracht werden können.

Methodik: In unserer prospektiven Studie haben wir 12 Patienten druckentlastenden Korrekturoperationen unterzogen und die Druckreduktion pedobarographisch dokumentiert. Es wurde bei 4 Patienten eine Metatarsalköpfchenresektion und bei weiteren 4 Patienten eine Metatarsale-Aufrichtungsosteotomie durchgeführt. Zudem wurden bei weiteren 4 Patienten Knochenexostosen an Mittelfußknochen abgetragen. Es erfolgten Nachuntersuchungen 6 und 12 Monate postoperativ.

Ergebnisse: Bei der Metatarsalköpfchenresektion wurde der Knochendruck im Bereich des Ulkus um durchschnittlich 377 kPa ±225 kPa auf 98 kPa ±31 kPa gesenkt (Reduktion um ∼74%). Die Metatarsale-Aufrichtungsosteotomie erbrachte eine Drucksenkung von 597 kPa ±172 kPa auf 204 kPa ±174 kPa (Reduktion um ∼66%). Durch die Exostosektomie konnte ein Druck von 537 kPa ±215 kPa auf 160 kPa ±129 kPa (Reduktion um ∼70%) gesenkt werden. Bei den Patienten ist nach einem Krankenhausaufenthalt von 9 ± 3 Tagen das Ulkus nach 49 ± 26 Tagen vollständig abgeheilt. Bei keinem der nach einem Jahr nach untersuchten Patienten kam es zu einem Rezidiv. Bei einem Patienten kam es postoperativ zu einer Wundheilungsstörung der Operationswunde, welche im Verlauf folgenlos ausheilte.

Schlussfolgerung: Durch Korrekturoperationen kann plantar wirkender Knochendruck nachhaltig gesenkt werden. Sie sind in Ergänzung zur konservativen Therapie beim DFS ein geeignetes therapeutisches Mittel, um ein druckbedingtes plantares Ulkus zur schnellen Abheilung zu bringen und Komplikationen zu vermeiden.