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Erste Ergebnisse beim Aufbau von Knochendefekten mit thrombozytenreichem Plasma (GPS) bei 65 Patienten
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Spongiosaplastiken zur Auffüllung von Knochendefekten zeigen bei schwierigen, komplexen Ausgangssituationen nicht immer den gewünschten Erfolg, insbesondere wenn zusätzlich noch zahlreiche Nebenerkrankungen/ Risikofaktoren vorliegen. Wir haben deshalb untersucht, ob durch die Beimischung von thrombozytenreichem Plasma (GPS) der Einbau von autogener Spongiosa beim schwierigen Patientengut verbessert werden kann.
Methodik: Von 10/03 – 9/05 wurde bei insgesamt 65 Patienten (17 w, 48 m, Ø Alter 51 J) im Rahmen einer Spongiosaplastik thrombozytenreiches Plasma(GPS) beigemischt. Neben 5 aseptischen Pseudarthrosen, wurden überwiegend Knochendefekte bei septischen Patienten behandelt, 19 Osteitiden der unteren Extremität, 16 instabile Arthrodesen, 13 Infekt-Defekt Frakturen und 12 Infektpseudarthrosen. Die Indikation zur Beimischung von GPS waren komplexe lokale Ausgangssituationen (große Defekte und verminderte Spongiosareservoirs, langwierige Infektverläufe mit zahlreichen Voroperationen) bei gleichzeitig bestehenden zahlreichen Risikofaktoren ( Diabetes, AVK, geschwächtes Immunsystem, Adipositas, C2 Abusus und Nikotinmißbrauch). 60 Patienten (92%) konnten durchschnittlich 7,5 Monate nach Spongiosaplastik mit GPS hinsichtlich Infektberuhigung und knöchernem Durchbau nachuntersucht werden.
Ergebnisse: Entsprechend der Indikation wurde bei 65 Patienten mit 75 Spongiosaplastiken GPS der Spongiosa beigemischt, es wurden überwiegend (65%) geschlossene Spongiosaplastiken durchgeführt, 35% offene. Nur bei 6 Patienten war im Rahmen der Plastik ein positiver Keimbefund nachweisbar. Zum Nachuntersuchungszeitpunkt war bei 15 Patienten die Behandlung abgeschlossen, 50 Patienten befanden sich noch in Behandlung. Bei 18 Patienten war nach durchschnittlich 6,5 Monaten Vollbelastung erreicht, 47 Patienten belasteten, meist im Gehapparat, teil. Bei 18 Patienten lagen noch Osteosynthesen (intern oder extern), bei fünf Patienten wurde das GPS – System mehrmals angewendet. Bei 5 Patienten (7,6%) konnte kein Durchbau erreicht werden, davon wiesen drei Patienten eine erneute Infektexazerbation auf, bei 2 Patienten verblieb eine instabile Arthrodese.
Schlussfolgerung: Der Knochendefektaufbau mit Spongiosa, insbesondere im septischen Bereich, bei schwierigen, komplexen Ausgangssituationen und gleichzeitig bestehenden Nebenerkrankungen /Risikofaktoren führt nicht immer zum gewünschten Erfolg. Unsere ersten Erfahrungen, der Spongiosa thrombozytenreiches Plasma (GPS) mit entsprechenden Wachstumsfaktoren beizumischen, zeigen, dass auch bei diesem schwierigen Patientenkollektiv meist ein knöcherner Durchbau des Knochendefektes erreichbar ist.
Schlüsselwörter: Knochendefekte – Spongiosaplastik - GPS