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Sollte bei osteoporotischen Frakturen eine prophylaktische Stabilisierung der Nachbarsegmente durchgeführt werden?
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Published: | September 28, 2006 |
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Nach einer Vertebroplastie oder Kyphoplastie besteht weiterhin ein Risiko von Spontanfrakturen angrenzender Segmente. Diese ist besonders hoch bei vorhandener und unbehandelter kyphotischer Fehlstellung. Wir haben eine prospektive randomisierte Studie durchgeführt, um eine Aussage über den Wert einer prophylaktischen Stabilisierung angrenzender Wirbel zu treffen.
Methoden: Klinische Studie, 2 Gruppen: monosegmentale versus multisegmental prophylaktische Stabilisation mit Kyphoplastie. Die prophylaktische Stabilisierung wurde anhand der Frakturform (Deck- oder Endplatte) vorgenommen. F/U 6 Monate mit Röntgen. Statistische Analyse mit Fisher Exact Test.
Ergebnisse: Gruppe 1: monosegmentale Stabilisation: (23 Pat, 19 weiblich, 23 Wirbel). 5 Refrakturen, 3 Refrakturen unmittelbar angrenzend an stabilisierten Wirbel, 3 Zementaustritte als unmittelbare Ursache der Fraktur. Gruppe 2: multisegmentale Stabilisation: (27 Pat, 23 weiblich, 27 prophylaktische Stabilisierungen). 7 Refrakturen, alle unmittelbar angrenzend an stabilisierten Wirbel, 3 Zementaustritte als unmittelbare Ursache der Fraktur. Kein statistischer Unterschied bei beiden Gruppen hinsichtlich der Refrakturrate. Insgesamt ist es in 50% der Rezidive ist es zu einem Zementaustritt in die entsprechende Bandscheibe gekommen.
Zusammenfassung: Die Refrakturraten sind in beiden Gruppen ähnlich (Gruppe 1: 22%, Gruppe 2: 26%, p=1). Diesbezüglich sehen wir keine Indikation zur Durchführung einer prophylaktischen Kyphoplastie. Allerdings sollte in jedem Fall ein Zementaustritt in die Bandscheibe vermieden werden, da es in unserer Serie in 50% bei diesen Patienten zu Refrakturen kam. Bei bekannt höherer Zementaustrittsgefahr nach Vertebroplastie sollte somit insgesamt der Kyphoplastie der Vorzug gegeben werden, auch wenn auch bei dieser Technik ein Zementaustritt nie gänzlich ausgeschlossen werden kann.