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Oberflächenersatz des Humeruskopfes bei rheumatoider Arthritis: Ergebnisse der DUROM-Cup Hemiarthroplastik
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Das Konzept der Cup-Arthroplastik der Schulter verfolgt den künstlichen Ersatz der zerstörten Gelenkfläche des Humeruskopfes unter minimalem Knochenverlust. Ziel dieser prospektiven Studie war es, die mittelfristigen Ergebnisse der zementierten DUROM-Cup als Hemiprothese bei Patienten mit RA zu evaluieren.
Methodik: Von 1997 bis 2000 wurden 42 DUROM-Cups an 35 Patienten mit RA implantiert (61,4 ±10,6 Jahre, 26w/9m). Die Patienten wurden präOp sowie 3, 12 und >60 Monate postOP klinisch und röntgenologisch prospektiv untersucht. Das mittlere follow up betrug 73,1 (±12,1) Monate. 3 (4 DUROM-Cups) Patienten verstarben, 3 gingen verloren. Insgesamt wurden 35 DUROM-Cups nachuntersucht. Eine Schulter war präOP LDE-Stadium III, 28 LDE IV und 6 Schultern LDE V. 13 Schultern hatten eine intakte Rotatorenmanschette (Typ A), 13 eine Partialruptur <5cm (Typ B) und 9 eine Ruptur >5cm (Typ C). An diesen wurde die DUROM-Cup mit einem größeren Inklinationswinkel (∼145°) implantiert. Die klinische Bewertung erfolgte anhand des Morrey-Scores, röntgenologisch wurden anhand von true-ap und axialen Aufnahmen die Parameter nach Rydholm und Sjögren sowie nach Johnson et al. bestimmt.
Ergebnisse: Schwere postoperative Komplikationen traten nicht auf. Nach 73,1 (±12,1) Monaten follow up zeigte keine DUROM-Cup eine Lockerung, einmal traten Osteolysen unterhalb der Prothese auf. An diesem Schultergelenk sowie einem weiteren erfolgte 10 bzw. 21 Monate postOP die Ergänzung mit einer Glenoidprothese. Eine DUROM-Cup wurde 12 Monate postOP gegen eine kleinere Größe ausgetauscht. Eine Patientin erlitt nach einem Sturz eine subcapitale Humerusfraktur die konservativ unter Varisierung der DUROM-Cup folgenlos ausheilte. Der mittlere Constant-Score stieg signifikant von präOP 20,8 auf 47,2 (±12,5) 3 Monate postOP, auf 57,2 (±15,9) 6 Monate post OP, und auf 64,4 (±11,1) zur letzen Evaluation (73,1 Monate). Schmerzen wurden für 6 Cups mit moderat angegeben, kein Patient berichtete über starke schmerzen. 29 Patienten hatten keine oder nur geringe Schmerzen. Die ADL-Bewertung und die Kraft- und Bewegungsprüfung war ebenfalls signifikant verbessert. Signifikante Unterschiede zu Patienten mit ausgedehnten Cuff-Rupturen (Typ C) traten nicht auf. Röntgenologische war in keinem Fall eine Stellungsänderung der DUROM-Cup gegenüber dem proximalen Humerus im Sinne einer Lockerung zu erkennen. Osteolysen unterhalb der Cup traten an einer Patientin auf. 22 Schultern (63%) zeigten eine Zunahme der Kranialisierung >3mm und 11 (31,4%) eine Zunahme der Glenoidtiefe >3mm.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der zementierten DUROM-Cup als Hemiarthroplastik bei Patienten mit RA sind vielversprechend. Lockerungen traten nicht auf, es besteht eine deutliche Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung. Die DUROM-Cup reprärepräsentiert eine weitere Therapieoption der rheumatischen Schulter, insbesondere auch bei ausgedehnten Cuff-Rupturen und osteoporotischem Knochen.