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Welche Faktoren beeinflussen eine erfolgreiche Schnellrehabilitation nach primärer Hüftendoprothetik?
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Published: | September 28, 2006 |
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Einleitung: Die verkürzte stationäre Behandlung nach primärer Hüftendoprothetik wird auch in den Zeiten der DRGs immer wichtiger. Bisher gibt es nur wenige Daten über prediktive Faktoren einer erfolgreichen Kurzzeitrehabilitation.
Methoden: 2005/6 wurde eine prospektive Studie mit 52 Patienten nach primärer Hüftendoprothetik (H-TEP) durchgeführt. Die Patienten wurden ohne Vorselektion operiert und erhielten ein standardisiertes, erweitertes Rehabilitationsprogramm (Joint Care®, Biomet Merck UK). Ziel war die Entlassung am 3. bis maximal 5. postoperativen Tag nach Hause. Ausgewertet wurde wieviele Patienten dieses Ziel erreichten und welche Faktoren einen positiven, negativen und neutralen Einfluss hatten.
Ergebnisse: 84% (n=44 von 52) aller Patienten konnten zum Zielzeitpunkt nach Hause entlassen werden. Die durchschnittliche Verweildauer lag bei 5,4 Tagen (3-21). Positive Faktoren waren: Alter <60, Wohnen mit Partner/Familie, präoperative Gehstrecke über 1,5 km, geringes oder fehlendes präoperatives Hinken, keine Schmerzmedikation präoperativ, 3m-Gehtest <16 Sekunden und fehlende Gelenkschmerzen untere Extremität und/oder Wirbelsäule. Negative Faktoren waren: Alter >75, Alleinlebende, ausgeprägtes Hinken und starke Schmerzen, 3m-Gehtest >16 Sekunden und mehr als 2 relevante Nebenerkrankungen. Geschlecht, Diagnose, BMI, Röntgenstadium, Charnley-Klassifikation, WHO-Schmerzgruppe und ASA hatten keinen Einfluss. Als Komplikationen traten 2 oberflächliche Wundinfektionen und 2 Erysipelartige Infektionen am ipsilateralen Bein auf, die alle erfolgreich therapiert werden konnten. Alle Patienten waren zum Nachuntersuchungszeitpunkt (6 Wochen post-Op) sehr zufrieden oder zufrieden mit dem Operationsverlauf und dem Schnellrehabilitationsprogramm.
Schlussfolgerung: Eine Schnellrehabilitation nach primärer H-TEP ohne erhöhte Komplikationsrate ist möglich. Prediktive Faktoren konnten herausgearbeitet werden und können für zukünftige gezieltere Programme eingesetzt werden. Dies kann zu einer Kostenreduktion im Gesundheitssystem führen ohne eine medizinische Gefährdung des Patienten bei hoher Patientenzufriedenheit.