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Polytrauma im Kindesalter - Eine epidemiologische prospektive Untersuchung
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Published: | September 28, 2006 |
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Unfallverletzungen gehören zu den häufigsten Todesursachen im Kindesalter. Aufgrund der geringen Inzidenz sind Untersuchungen und Daten zu polytraumatisierten Kindern selten. Ziel war es, anhand einer prospektiven Erfassung aller polytraumatisierten Patienten sowie anhand einer retrospektiven Erfassung von spezifischen Verlaufsdaten Informationen zur Epidemiologie, Verletzungsursache, Verletzungsmuster und Outcome beim Kind zu erfassen. Hierbei sollen Unterschiede zum Erwachsenen untersucht und diskutiert werden. Zur Erhebung der Erstbefunde wurde ein standardisiertes Schockraumprotokoll nach ATLS (advance trauma life support) verwendet, welches von einem Dokumentationsassistenten mittels Tableau-PC dokumentiert wurde. Verlaufsdaten wurden anhand der Patientenakte erfasst. Insgesamt konnten in einem Zeitraum von 01.09.2002 bis 31.12.2005 1261 Schockraumpatienten erfasst werden, davon 205 Kinder unter 18 Jahren. In der Mehrzahl handelt es sich um stumpfe Traumen nach Sturz aus <3m Höhe oder Verkehrsunfälle. Dabei steht das SHT (41%) im Vordergrund. Wirbelsäulenverletzungen lagen in 11% der Fälle vor, Beckenverletzungen in 5%, abdominelle sowie thorakale Verletzungen in jeweils 13% und Extremitätenverletzungen in 17%. Der durchschnittliche Intensivaufenthalt betrug bei den Kindern 2,7 Tage und der Gesamtkrankenhausaufenthalt 7,5 Tage, im Vergleich dazu bei den Erwachsenen 9,4 Tage respektive 14,1 Tage. Die Mortalität lag bei 1,5% bei den Kindern im Vergleich zu 3,3% bei den Erwachsenen. Eine umfassende und standardisierte Dokumentation stellt die Grundlage für zukünftige prospektiven Studien zu polytraumatisierten Kinder dar.