Article
Zelltherapie an der Bandscheibe: eine in-vitro Machbarkeitsstudie
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Regenerative Therapien zur Behandlung von Degenerationen der Bandscheibe (BS) sind nicht verfügbar. Zelltherapie erscheint vielversprechend, um den Aufbau degenerativ geschädigter Matrixstrukturen zu unterstützen. Ziel war es eine effiziente Strategie der Zellimplantation zu entwickeln und die Machbarkeit zelltherapeutischer Ansätze an der BS zu prüfen.
Methoden
Kaninchenbandscheiben wurden in in-vitro-Organkultur genommen, in-situ und in-vivo analysiert. Transfereffizienz und Vitalität der Zellen wurde anhand der Enzymaktivität des Markermoleküls Luciferase (stabile Zellinie, bzw. adenovirus infizierte Kaninchen-Nukleuszellen) in gesunden, nukleotomierten und mechanisch degenerierten BS beurteilt.
Ergebnisse
Eine Immobilisierung transferierter Zellen durch Fibringel war erforderlich um den Wiederaustritt aus der BS zu vermeiden und die Transfereffizienz auf 30-50% zu steigern. Die Lokalisation injizierter Zellen im Nukleus pulposus wurde histologisch belegt. In gesunden und mechanisch degenerierten Bandscheiben sank die Zellvitalität innerhalb 72h auf unter 5% während in nukleotomierten BS 50% der transferierten Zellen (20% total) noch Luziferaseaktivität zeigten.
Schlussfolgerungen
Matrix-assistierter Zelltransfer war für eine effiziente Zellimplantation in BS erforderlich. Der Bandscheibeninnendruck zusammen mit reduzierter Nährstoff- und Sauerstoffversorgung scheinen entscheidende Hemmnisse für ein langfristiges Überleben implantierter Zellen darzustellen. Die Präadaptation von Zellen vor Transfer sowie die Entwicklung verbesserter Matrixersatzstoffe könnten Zelltherapieansätze an der BS weiter verbessern.