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Die infizierte Pilon- oder OSG-Luxationsfraktur mit OSG-Empyem: Spätergebnisse von 48 Patienten
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Kann die Arthrodese nach langen Infektanamnesen auf Dauer zu einer Infektberuhigung führen, eine stabile Situation ermöglichen und hierüber die Lebensqualität verbessern und eine berufliche Rehabilitation ermöglichen?
Methoden
In einer retrospektiven Studie untersuchten wir 48 Patienten (Ø 49 Jahre), die von 6/94-2/03 mit einer Resektionsarthrodese des OSG's versorgt wurden. Bei allen Patienten hatte eine sprunggelenknahe-oder OSG-Luxationsfraktur vorgelegen, welche im Verlauf zu einem OSG-Empyem führte.
In 22 Fällen waren offene Frakturen vorausgegangen: 7x III° offene OSG-Luxationsfrakturen, 3x III° offene Pilonfrakturen, 1x III° offene Talusluxation, 9x II° offene OSG-Luxationsfrakturen und 2x I° offene OSG-Frakturen.
In 34 Fällen bestanden Osteitiden, die 26 tibial und/oder 11 talar lokalisiert waren. Bei allen Patienten wurden eine Sequestrektomie, Septopaleinlage und Distanzathrodese durchgeführt. Bei 43 Pat. erfolgte die Stabilisierung im AO-Rahmenfix.ext., bei 3 Pat. mit Ringfixateur und bei 2 Pat. Belassen des vorhandenen Fix.ext. Nach Infektberuhigung wurde die Septopalentfernung und Spongiosaplastik durchgeführt. Nachbehandelt wurden die Pat. mit teilentlastendem US-Gehapparat und Arthrodesenstiefel nach stabiler Ausheilung. Bei 16 Pat. konnte nach Infektberuhigung eine primäre Arthrodese ohne Spongiosaplastik erfolgen, bei 28 Pat. war nach einmaliger Spongiosaplastik Stabilität erreicht, bei 3 Pat. waren mehrfache Sequestrektomien/Spongiosaplastiken notwendig. Die maximale Anzahl der Eingriffe betrug 6.
Die durchschnittliche Dauer der Fix. ext. - Behandlung betrug 124 Tage. In 30 Fällen folgte die Anpassung eines Gehapparates, welcher im Ø 150 Tage getragen wurde. Knöcherner Durchbau der Arthrodese war durchschnittlich in 8,4 Wochen. 44 Patienten wurden mit einem Arthrodesensiefel versorgt. Die Infektanamnese betrug Ø 8 Monate.
Es wurde den Fragen nach Infektfreiheit und Stabilität, und auch der Beeinträchtigungen und beruflicher Wiedereingliederung nachgegangen.
Ergebnisse
Bis auf einen Patienten, welcher bei Infektpersistenz offen unterschenkelamputiert werden musste, waren alle Arthrodesen bei Nachuntersuchung infektfrei und stabil .
23 Pat. konnten wieder in ihren alten Beruf eingegliedert werden, 7 mussten einen Berufswechsel durchführen.5 Pat. wurden aufgrund der Verletzungsfolgen berentet. 11 waren bereits vor Trauma berentet, 2 Hausfrauen. 1 Pat. klagte über Dauerschmerzen, 3 bei starker und 2 bei alltäglicher Belastung. Schmerzmittel wurden jeweils nur bei Bedarf eingenommen.
Schlussfolgerungen
Bei langandauernden Infektsituationen mit schweren, destruierenden Gelenkinfektionen und gelenknaher Osteitis kann die OSG-Arthrodese nach mehrzeitigem Vorgehen fast regelhaft zu langfristiger Infektberuhigung und knöcherner Stabilität führen bei akzeptablen Restbeschwerden. Eine berufliche Wiedereingliederung ist in den meisten Fällen möglich