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Die ellengelenknahe infizierte Fraktur mit Ellengelenkempyem
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Welche Ergebnisse hat die zweizeitige Behandlung der infizierten ellengelenknahen Fraktur mit Ellengelenkempyem?
Methoden
Von November 1979 bis Januar 2004 wurden 36 Patienten mit einer ellengelenknahen Fraktur und gleichzeitigem Ellengelenkempyem behandelt. Alle Patienten wurden synovialektomiert. Es wurden Antibiotikumketten eingelegt und das Gelenk offen belassen. Nach 7 - 31 Tagen erfolgte der Gelenkverschluß. Das Durchschnittsalter betrug 40,7 Jahre (6/75 Jahre). 23 Patienten waren Männer (66,7%), 13 Patienten Frauen (33,3%). Bei 36 Patienten bestand ein posttraumatisches Ellengelenkempyem nach offener (n=6) oder geschlossener Fraktur (n=30). 8 Patienten waren polytraumatisiert. 33 Patienten waren auswärts vorbehandelt worden. Die Infektionsdauer betrug durchschnittlich 117 Tage (3 Tage/ 27 Monate), bei 50% mehr als 3 Monate. 17 Patienten hatten wesentliche Begleiterkrankungen wie insulinpflichtigen Diabetes mellitus, cortisonpflichtiges Asthma bronchiale/ Primär chronische Polyarthritis oder hatten eine Adipositas mit BMI>30. Bei 32 Patienten konnte ein Keimnachweis geführt werden, überwiegend (66,7%) fanden wir Staphylokokken. Bei 30 Patienten (83,3%) wurde primär ein Gelenkerhalt angestrebt, bei 6 Patienten war primär bei vollständiger Gelenkdestruktion die Arthrodese unumgänglich. Retrospektiv wurde das Patientenkollektiv auf Bewegungsausmaß und Stabilität untersucht. (Nachuntersuchungszeitraum 4 Monate - 3 Jahre).
Ergebnisse
Bei 33 Patienten (91,7%) war das Empyem nach zweizeitigem Vorgehen dauerhaft beruhigt. 3 Patienten erlitten Infektrezidive. Bei 34 Patienten ist die Behandlung abgeschlossen, davon konnten 30 nachuntersucht werden. 3 Patienten (10%) hatten zum Nachuntersuchungszeitpunkt eine freie Beweglichkeit, 16 eine Bewegungseinschränkung um 1/4, 4 um die Hälfte und 3 um 3/4. 3 Patienten (10%), bei denen primär ein Gelenkerhalt angestrebt wurde, hatten ein steifes Gelenk für Extension/Flexion bei meist gutem Erhalt der Umwendbewegungen. 2 Patienten tragen wegen einer instabilen Arthrodese eine Orthese.
Schlussfolgerungen
Das Ellengelenkempyem nach infizierter ellengelenknaher Fraktur ist selten, meist Folge einer geschlossenen, operativ versorgten Fraktur, die oft verzögert erkannt und ausreichend radikal chirurgisch behandelt wird. Bei schlechter Ausgangsituation hat das zweizeitige Vorgehen mit bilateraler Arthrotomie, Synovialektomie, Einlage von Antibiotikumketten, offener Gelenkbehandlung und sekundärem Gelenkverschluß gute Erfolge mit befriedigender Gelenkfunktion.