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Der Einfluss der sekundären Zementiertechnik auf das Fettmarkemboliesyndrom: eine TEE-kontrollierte Vergleichsstudie
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Das Fettmarkemboliesyndrom ist eine der gefährlichsten Komplikationen mit Lungenembolien bis sogar zum Tod bei zementierten Hüft-TEPs. Während der Implantation treten hohe intramedulläre Druckspitzen bis über 5000 mmHG bei herkömmlicher Zementierung auf, was zum Eindringen des Knochenmarks in den Blutkreislauf führen kann. Variierende Zementierungsdrücke und Zementviskositäten führen zu einer unterschiedlichen Penetrationstiefe des Zementes. Die sekundäre Zementierung der Zementkanalprothese bietet den Vorteil, dass nach Prothesenpositionierung der Zement druckkontrolliert und viskositätsunabhängig eingebracht wird und so - bei gleichmäßiger Zementpenetration - Druckspitzen verhindert werden.
Methoden
In einer prospektiven randomisierten Studie erfolgte der Vergleich der herkömmlichen primären mit der sekundären Zementiertechnik (Zementkanalendoprothese) bezüglich der Verschleppung von Fettmark in den venösen Blutkreislauf. Hierzu wurden 30 Patienten (je 15 primär eu. sekundäre Zementiertechnik) mit einer TEP versorgt. An 5 definierten Zeitpunkten wurden transoesophageale Echokardiographien (TEE) zur Bestimmung der Fettmarkeinschwemmung und Blutgasanalysen durchgeführt. Die Auswertung der TEE-Aufzeichnungen erfolgte verblindet offline.
Ergebnisse
Bei der sekundären Zementierung zeigte sich eine signifikant geringere intravenöse Fettmarkeinschwemmung. Bei der primären Zementierungstechnik traten in 100% der Fälle Grad III Effekte auf, bei sekundären nur in 20% der Fälle.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse zeigen, dass bei der sekundären Zementierungstechnik die Gefahr einer Fettmarkembolie erheblich reduziert ist.