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Analyse von Saumbildungen einer zementfreien konischen Geradschaftprothese 10 Jahre vs. 5 Jahre: welche Änderungen zeigen sich im Röntgenbild?
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Welche Prognose haben Säume um zementfreie Implantate?
Methoden
In den Jahren 1998-1999 wurden 115 konsekutive Patienten klinisch und radiologisch nachuntersucht (min.5, max.6,8 Jahre), die eine zementfreie Hüfte mit einem konischen Geradschaft aus Titan-Schmiedelegierung erhalten hatten. Im Jahr 2003 wurden 88 Patienten wieder kontrolliert, 11 waren verstorben, alle übrigen wurden telefonisch kontaktiert. 2 Patienten wurden nach Trauma revidiert und somit exkludiert.
Ergebnisse
Nach mindestens 10 Jahren (min.10, max.10,9 Jahre) war kein Schaft gewechselt worden. Der Harris Hip Score war nach 5 Jahren 96,8, nach 10 Jahren 95,6. Nach 5 Jahren zeigten sich Säume in 46,6%, meist in Position I und VII nach Gruen, Durchschnittsbreite 1-2mm, die mit 1 Ausnahme regelmäßig konturiert waren. Nach 10 Jahren blieben diese Säume in Breite und Längenausdehnung unverändert mit 3 Ausnahmen, welche als Osteolysen bewertet wurden: in 1 Fall zeigte sich eine deutliche Progredienz in I und VII bei noch stabilem Implantat. Ursache war PE-Abrieb des Pfanneninlays. Bei den 2 weiteren Fällen fand sich eine geringfügige Zunahme der Osteolysen ohne Gefahr der Implantatlockerung. In 1 Fall war nach 5 Jahren eine deutliche Spongiosierung des Femur vorhanden, ohne Progredienz bis 10 Jahre.
Schlussfolgerungen
Die nach 5 Jahren ausgebildeten Säume zeigen in 96,6% keinerlei Progredienz, sind somit Doppelkonturen ohne klinische Konsequenz. Die 3 Fälle mit Osteolysen beweisen aber die Notwendigkeit von konsequenten Nachuntersuchungen, um rechtzeitig kurative Maßnahmen setzen zu können.