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Vergleich der Serumkonzentration von TGFβ und IGF bei unterschiedlicher Frakturheilung
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Wachstumsfaktoren wie TGFβ und IGF können während der Frakturheilung und der Kallusreifung lokal nachgewiesen werden. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen ob die Serumspiegel dieser Faktoren die verschiedenen Frakturheilungmuster wiederspiegeln können. Hierfür wurden die Serumspiegel von mehreren Zytokinen bei Patienten mit zeitgerechter und verzögerter Frakturheilung sowie Patienten mit Osteotomien und Kallusdistraktion verglichen.
Methoden
Prospektiv wurden Patienten mit nicht mehr als 2 Schaftfrakturen der langen Röhrenknochen erfasst und über eine Zeitraum von 6 Monaten Serumproben entnommen. Anschließend wurden 10 Patienten mit verzögerter Frakturheilung zu 10 Patienten mit zeitgerechter Frakturheilung gematcht. Die Matchingkriterien waren Alter, Geschlecht, Frakturtyp und Frakturlokalisation. Das Kriterium der verzögerten Frakturheilung war erfüllt, wenn nach 4 Monaten die Fraktur radiologisch (CT und Schichtaufnahmen) nicht durchbaut war. Patienten mit Kallusdistraktion und Osteotomien erfüllten die gleichen Ausschlusskriterien wie oben genannte Patienten.
Die Bestimmung der Serumspiegel erfolgte mittels kommerziellen ELISA-Kits. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Wilcoxon-Test mit einem Signifikanzniveau von p=0,05.
Ergebnisse
Bei allen Gruppen bis auf die Patienten mit Kallusdistraktion war ein gleichsinniger Verlauf der Serumspiegel von TGFβ zu beobachten. Zunächst stiegen diese bis zur 2. Woche an und fielen bis zur 4. Woche wieder ab. Bei Patienten mit Kallusdistraktion blieben diese während der Zeit der Distraktion erwartungsgemäß erhöht. Erhebliche Unterschiede zeigten sich im relativen Anstieg und in den Absolutwerten der TGFβ Serumspiegelwerte in allen vier Patientengruppen, welche teilweise höchstsignifikante Unterschiede boten. Patienten mit verzögerter Frakturheilung hatten hierbei den geringsten Anstieg.
Bei Vergleich des Verlaufes der Serumspiegel von IGF und TGFβ fand sich eine deutlich längere Expression von IGF gegenüber TGF mit einem Abfall auf Normalwerte erst nach mehr als 12 Wochen. Hier zeigten Patienten mit Kallusdistraktion und einer verzögerten Frakturheilung einen signifikant höheren relativen Anstieg. In den Absolutwerten zeigte sich bis zur achten Woche bei Patienten mit verzögerter Frakturheilung auch ein signifikant höheres Niveau gegenüber Patienten mit zeitgerechter Frakturheilung.
Schlussfolgerungen
Soweit uns bekannt ist sind dies die ersten systemischen Messungen von TGFβ und IGF bei Patienten mit normaler und verzögerter Frakturheilung zusätzlich im Vergleich zu Kallusdistraktion und Osteotomien. Obwohl bisher nur je 10 Patienten in den Gruppen verglichen wurden zeigen sich sowohl im relativen Anstieg, als auch in den Absolutwerten signifikante Unterschiede. Sollten diese Ergebnisse mit einer höheren Zahl von Patienten bestätigt werden, so könnte zum Beispiel ein niedriger TGFβ Spiegel auf eine verzögerte Frakturheilung hinweisen und dann weitere Therapieschritte früher eingeleitet werden.