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Revisionsoperationen bei 2.857 Primärimplantationen von Oberflächenersatz-Knieendoprothesen: eine Ursachenanalyse
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Bedeutung einer achsgenauen Implantation von Knie-TEP für die Vermeidung von aseptischen Lockerungen wird, insbesondere unter dem Aspekt der Knie-Navigation, zunehmend diskutiert. Wir haben deshalb die radiologischen Befunde aller Patienten, bei denen nach Primärimplantation einer Knie-TEP auch eine Revisionsoperation bei uns durchgeführt wurde retrospektiv untersucht.
Methoden
Zwischen 1991 und 2003 wurden an unserer Klinik 2.857 Oberflächenersatz-Kniegelenke des Types NATURAL-KNEE implantiert. Über ein klinikeigenes Informationssystem wurden 36 Fälle (23 Frauen, 9 Männer, 4mal doppelseitig) erfasst, bei denen wegen einer aseptischen Lockerung Revisionsoperationen durchgeführt werden mussten. Die mittlere Standzeit der gelockerten Prothesen betrug 39 Monate (12 - 130 Monate).
Ergebnisse
Präoperativ bestanden in 25 Fällen (70%) Varusgonarthrosen mit einem mittleren Varus-Winkel der anatomischen Knieachse von 12° (6°-20°). Nach Knie-TEP Implantation bestand bei allen Patienten eine achsgerechte anatomische Kniestellung mit einer mittleren Kniewinkel von 3,8° (1°-8°) valgus. Die mittlere Korrekturwinkel von prä- zu postoperativ betrug 14° (2°-23°), wobei in 21 Fällen (58%) eine Achskorrektur von mehr als 15° erfolgte.
Schlussfolgerungen
In dem untersuchten Patientengut fanden wir keine Hinweise auf eine abnormale postoperative Knieachse als Ursache für die Knie-TEP Lockerung. Demgegenüber fällt der relativ grosse Korrekturwinkel von prä-zu postoperativ auf, der mit den daraus möglicherweise resultierenden Veränderungen der Gelenkbelastung eine Ursache für die frühe Lockerung von Knie-TEP sein könnte.