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Komplikationen nach Kniegelenkersatz: Risikofaktoren Arthritis, Alter und Body-Mass-Index
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Haben Risikofaktoren wie Arthritis, Steroid-/ Immunsuppressivaeinnahme, Alter oder BMI einen Einfluss auf das Auftreten von Komplikationen nach Endoprothetik der Kniegelenkes?
Methoden
567 Kniegelenksendoprothesen wurden implantiert, klinische, radiologische und anamnestische Daten erhoben und Komplikationen im ersten postoperativen Jahr in Anlehnung an den Katalog der Komplikationsdiagnosen der Universität Heidelberg erfasst.
Ergebnisse
Innerhalb der ersten 12 Monate nach Knieendoprothetik kam es bei 15,7% der Patienten zu Komplikationen, 16,4% hiervon betrafen das Kniegelenk. Die Revisionsrate betrug 6,3%. Die häufigsten Gründe waren Wundheilungsstörungen (1,8%) und tiefe Infektionen (1,4%). Im gleichen Zeitraum traten 9,7% systemische Komplikationen auf (Thrombosen, Harnwegsinfekte, Pneumonie, neurologische Komplikationen und Herz-Kreislauf-Probleme). Kritischer Faktor für das Entstehen einer Komplikation war die Einnahme immunsupprimierender Medikamente. 73,5% der Polyarthritis-Patienten und 2,7% der Arthrose-Patienten standen unter entsprechender Medikation und zeigten statistisch signifikant häufiger Komplikationen (p=0,015). Wurden die Einflüsse der Steroid- und Basistherapie mittels logistischer Regression korrigiert, ergaben sich zwischen den beiden Diagnosen entzündliche und degenerative Gelenkerkrankung keine Unterschiede mehr. Alter und BMI waren nicht mit dem Auftreten von Komplikationen korreliert.
Schlussfolgerungen
Die langjährige Einnahme von Steroiden und Basistherapeutika ist ein Risikofaktor für das Auftreten von Komplikationen nach Kniegelenksersatz.