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Ganganalyse nach Resektion kniegelenksnaher Sarkome: eine vergleichende Untersuchung zur Rekonstruktion des Streckapparates nach distaler Femurresektion und proximaler Tibiaresektion
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Resektion kniegelenksnaher Sarkome führt zu starken Alterationen des Steckapparates. Die Reinsertion der Patellasehne nach proximaler Tibiaresektion an der Megaprothese bereitet dabei erhebliche Probleme.
Methoden
Es wurden 39 Patienten nach weiter Tumorresektion und Rekonstruktion durch eine Tumorprothese mit einen Nachuntersuchungszeitraum von mehr als 18 Monaten ganganalytisch untersucht. 27 mal war das distale Femur betroffen, 12 mal war die proximale Tibia betroffen. Bei letzterer wurde der Streckapparat in allen Fällen mit einem Gewebeschlauch und einem Gastrocnemius Schwenklappen rekonstruiert. Die betroffenen Beine wurden mit den nicht betroffenen Beinen und gegenüber einem Normalkollektiv verglichen.
Ergebnisse
Es zeigten sich Veränderungen des Gangbildes mit reduzierter Quadrizepsaktivität und Abnahme des Flexionsmomentes im ersten Drittel des Gangzyklus. Diese Effekte wurden unabhängig von der Kontinuitätsunterbrechung des Streckapparates sowohl nach distalen Tibiaresektionen wie auch nach proximalen Femurresektionen bei drei Vierteln der Patienten nachgewiesen.
Schlussfolgerungen
Die proximalen Tibiaresektionen mit Absetzung der Patellasehne und anschließender Rekonstruktion des Streckapparates erreichen in der Ganganalyse die gleichen Ergebnisse wie die distalen Femurresektionen. Die erhebliche Extensionsbelastung der Megaprothesen muss beim Prothesendesign berücksichtigt werden, um verschleißbedingte Wechseloperationen zu minimieren. Auch Patienten mit erheblichen Defekten des Streckapparates sollten durch den Quadrizepsvermeidungsgang in der Lage sein, mit einer Tumorprothese zu gehen.