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Strategien chirurgischer Therapie und Outcome bei Spondylodiszitis mit Rückenmarkschädigung
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Im Falle des Auftretens von neurologischen Defiziten bei Spondylodiszitiden sind bereits fortgeschrittene Destruktionen mit Instabilitäten der Wirbelsäule die Regel. Es muss neben dem Vorliegen eines spinalen Notfalles vom Vorhandensein einer massiven septischen Allgemeinerkrankung ausgegangen werden. Es wurde die Frage gestellt, welches Outcome bei einem chirurgischen Vorgehen mit Debridement und komplexer Stabilisierung der Wirbelsäule zu erwarten ist.
Methoden
Ein Kollektiv von 42 Patienten, welches wegen akuter neurologischer Defizite auf dem Boden einer Spondylitis- Spondylodiszitis - bedingten Wirbelsäulendestruktion zur Aufnahme kam, wurde retrospektiv hinsichtlich Ausgangsbefund der Wirbelsäulendestruktion, Ausgangsbefund der myelären Läsion mit neurologischen Defiziten, hinsichtlich Komorbidität, operativer- und erweiterter aniinfektiöser Therapie sowie des neurologischen Outcomes analysiert.
Ergebnisse
Es erfolgt eine nach den drei Wirbelsäulenabschnitten differenzierte Darstellung der operativen Therapie (Diskektomieen, Korporektomien, Stabilisierungsverfahren). Eine Prädilektionshöhe für die Ausbildung einer Spondylodiszitis konnte nicht festgestellt werden. In nur 60% der Fälle konnte ein bakteriologischer Erregernachweis geführt werden (davon 62% Staph. aureus). Die zu Beginn der Therapie vorliegende Rückenmarkschädigung mit neurologischen Defiziten konnte durch die chirurgische Intervention in 57% der Fälle graduell gebessert werden, wobei nur in 22% der Fälle eine nach der Frankel-Klassifikation messbare Ausfallverbesserung erreicht werden konnte. Die perioperative Letalitätsrate durch Sepsis betrug 6,6%.
Schlussfolgerungen
In 90 % der Fälle führt die operative Therapie in Kombination mit antibiotischer Therapie zur Beherrschung der Wirbelsäulen-Instabilität und des Infektgeschehens. Der Einsatz von Metallimplantaten (Titan-Fixateuren und - Cages) führt nicht zu einer Perpetuierung des Infektgeschehens. Verbesserungen der neurologischen Defizite sind nur in geringem Umfang zu erwarten.