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Klinische Ergebnisse nach bilateraler Dekompression lumbaler Spinalstenosen in 'over-the-top'-Technik über einen monolateralen Zugang
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die operative Dekompression der lumbalen Spinalkanalstenose vorwiegend beim älteren Patienten findet bei frustranem konservativen Therapieansatz seine zunehmende Akzeptanz. Auch unter Berücksichtigung des hohen Alters der Patienten mit der Notwendigkeit frühestmöglicher Mobilisation bietet sich eine mikroskopische Operationstechnik mit höchstmöglicher Schonung der anatomischen Strukturen an. Zielkriterium auch bei schonender Operationstechnik ist die Frage, ob auch die klinischen Ergebnisse sich hierdurch suffizient verbessern.
Methoden
Wir berichten über 275 Patienten mit einer lumbalen Spinalstenose, die bilateral über eine monolaterale over-the-top-Technik dekomprimiert wurden. Operationsindikationen waren therapieresistente Beschwerden sowohl lumbalgiformer wie auch ischialgiformer Art mit einer Claudicatio spinalis-Symptomatik. Die postoperative Verbesserung der Gehstrecke wurde ebenso ermittelt wie eine Verbesserung der subjektiven Schmerzeinstufung über die visuelle Analogscala sowie dem modifizierten Oswestry--Score.
Ergebnisse
568 Wirbelsegmente wurde bei 275 Patienten dekomprimiert. Die Gehstrecke konnte um das bis zu 20fache postoperativ gesteigert werden. Die Operationszeit pro Segment betrug durchschnittlich 37 Minuten, der Blutverlust pro Segment 57 ml. Über 80% der Patienten mit Ischialgien und 40% der Patienten mit Lumbalgien gaben eine deutliche postoperative Schmerzbesserung an. Patienten mit einer Claudicatio spinalis-Symptomatik profitierten vom operativen Eingriff mehr als Patienten mit überwiegend Lumbalgien. Mit 5% waren intraoperative Duraläsionen die häufigste Komplikation, in 92% verlief der operative Eingriff komplikationslos.
Schlussfolgerungen
Die bilaterale Dekompression des lumbalen Spinalkanales über einen monolateralen Zugang bei lumbaler Spinalstenose stellt eine suffiziente und sichere operative Methode dar. Bei niedriger Komplikationsrate profitieren die Patienten unter Berücksichtigung der klinischen Ergebnisse erheblich. Ischialgien sowie eine präoperativ dominierende Claudicatio spinalis-Symptomatik reduzieren sich postoperativ stärker als begleitende Lumbalgien.