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Sekundärstabilität von Keramikprüfkörpern mit poröser Oberfläche im Tiermodell Göttinger Minipig
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Bioinerte Keramiken stehen zur Zeit als zementfreie Implantate zur direkten Osteointegration z.B. in der Endoprothetik nicht zur Verfügung. Verbesserte mechanische Eigenschaften bei neuentwickelten Keramiken ermöglichen die Fertigung poröser Oberflächen und ein erweiteres Einsatzspektrum z.B. als zementfreies Implantat. In dieser Studie wurde die Sekundärstabilität von zementfreien, bioinerten Keramikprüfkörpern mit poröser Oberfläche untersucht. Zielkriterium war die Scherfestigkeit zwischen Implantat und Knochen.
Methoden
Die zylindrischen Prüfkörper (30 x 9 mm) bestanden aus einem Alumina-Matrix-Composit (Biolox® delta), die Porosität lag bei 40%. In einem Cross-over-Schema wurden insgesamt 24 zylindrische Prüfkörper in die Femora 6 adulter, weiblicher Minipigs press-fit implantiert. Es wurden je 12 Prüfkörper für den Push-Out-Test und 12 Prüfkörper für eine histologische Evaluierung, die noch aussteht, verwendet. Die Standzeit betrug 12 Wochen. Die Prüfkörper wurden mit dem umgebenden Knochen entnommen und im frischen Zustand ausgedrückt.
Ergebnisse
Die Scherfestigkeit lag im Durchschnitt bei 7,6 N/mm2 mit einer Standardabweichung von 2,0 N/mm2. Die Werte lagen zwischen 4,1 und 11,1 N/mm2. Inspektorisch haftete den getesteten Prüfkörpern Knochen auf.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse zeigen, daß eine poröse Oberfläche auf keramischen, zylindrischen Prüfkörpern eine gute Osteointegration ermöglicht. In einem vergleichbaren Versuchsdesign haben SCHWARZ et al. ähnlich hohe Scherfestigkeiten bei porösen, calciumphosphatbeschichteten Titanprüfkörpern ermittelt.