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Protektive Wirkung von N-Acetylcystein am Beispiel von Hepatozyten und Cholangiozyten in der Zellkultur
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Sekundäre Sklerosierende Cholangitis (SSC) bei Traumapatienten mit Langzeitbeatmung und schweren Infektionen hat in unserer Einrichtung zugenommen. Die Ursachen der SSC sind anerkannt multifaktoriell und werden bisher unter anderem durch die Hypoxie und Ischämie im Kreislaufschock, durch Bakteriendislokation in die Gallengänge oder durch immunologische Vorgänge erklärt. Möglicherweise kann eine progressiv verlaufende SSC auch durch adverse Zellreaktionen gegen einzelne oder in Kombination angewandter Medikamente bei Traumapatienten ausgelöst oder gefördert werden.
Ziel dieser Studie war es, eine mögliche protektive Wirkung von NAC (Antioxidans, SH-Gruppendonator) in Zellkulturen von Hepatozyten und Cholangiozyten am Beispiel von Dopamin zu untersuchen.
Methoden
Hepatozyten (Hep-G2) und Cholangiozyten (MZ-ChA-1) wurden subkonfluent mit Dopamin ( 40-200 µg/ml) in An- und Abwesenheit von NAC (200-800 µg/ml) kultiviert. Zellaktivierungen wurden anhand der Cykokinfreisetzung (IL-1ra, IL-8, IL-11) mittels ELISA quantifiziert. Die Zellproliferation wurde colorimetrisch bestimmt (EZ4U-Assay). Cytotoxische Reaktionen wurden durch Analyse freigesetzter LDH und zellulärer DNA-Fragmentierung (FACSCalibur) bestimmt.
Ergebnisse
Im Vergleich zu Zellkultivierungen ohne Dopamin wurden beide Zellpopulationen in Anwesenheit von Dopamin (40 und 80 µg/ml) aktiviert, die spontanen Cytokinsynthesen stiegen signifikant (p<0.05) an. Ab Dopaminkonzentrationen von 200 µg/ml wurden cytotoxische Effekte (signifikante LDH-Freisetzung und DANN-Fragmentierung) gemessen, die mit Inhibition der Zellproliferation und der Cytokinsynthesen korrelierten. In Anwesenheit von NAC konnten alle Dopamin-induzierten Zellreaktionen dosisabhängig inhibiert werden.
Schlussfolgerungen
Im Modell lässt sich eine signifikante protektive Wirkung von NAC auf isolierte mit Dopamin inkubierte Hepatozyten und Cholangiozyten nachweisen. Auch wenn sich die auf zellulärer Ebene gefundenen in vitro Ergebnisse nicht ohne weiteres auf die Klinik extrapolieren lassen, sind die Ergebnisse jedoch so deutlich, dass weitere Untersuchungen mit anderen in der Intensivmedizin häufig angewandten Pharmaka wichtig erscheinen.