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Biologische Rekonstruktion des Talus bei Osteochondrosis dissecans nach Sportverletzungen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die biologische Knorpeloberflächenrekonstruktion von osteochondralen Talusdefekten gewinnt in der Chirurgie zunehmend an Bedeutung. Welchen Stellenwert hat die stadiengerechte Behandlung der Osteochondrosis dissecans (OD)?
Methoden
Im Rahmen einer prospektiv offenen Studie wurden Patienten mit einer Osteochondrosis dissecans tali wie folgt behandelt: Patienten mit Stadium I (subchondrale Läsion ohne Sklerosezone) therapierten wir die Knorpelerkrankung konservativ, aber eine begleitende Bandinstabilität operativ. Die OD im Stadium II (Ausbildung einer subchondralen Sklerose ohne Flüssigkeitssaum zum Knorpel) wurde arthroskopisch sowie radiologisch kontrolliert ante- oder retrograd?, angefrischt?. Im Stadium III (Sklerosezone mit Flüssigkeitssaum zum Knorpel) wendeten wir die Bohrung bei offenen Epiphysenfugen der Tibia und die autologe Knorpel-Knochendübeltransplantation (KKT) mit einem Diamant-bone-cutting System an. Die Transplantatdübel wurden sowohl von der medialen als auch von der lateralen Femurcondyle gewonnen. Patienten mit einem NMR-Stadium II und IV behandelten wir ausschließlich mit autologen Knorpel-Knochentransplantaten [Tab. 1].
Die postoperativen Resultate erfassten wir nach dem OSG-Score von McGuire (1988; 100 Pkt.), die Leistungsfähigkeit des Kniegelenkes verifizierten wir mit einem modifizierten Score nach Hughston (1984). Die allgemeine Leistungsfähigkeit im Alltag wurde mit dem Tegner-Activity Score (1985) für prä- und postopertiv erhoben.
Ergebnisse
In dem Zeitraum vom 1.1.1999 bis zum 30.6.2002 konnten 22 Patienten mit einer Osteochondrosis dissecans tali erfasst. Das Durchschnittsalter betrug 35,07 Jahre (12 ? 66 Jahre). 13 Männer, 9 Frauen waren in unserer Behandlung. 13-mal war der rechte, 9-mal der linke Talus, 16-mal die mediale Talusschulter, 6-mal der laterale Talus (1x mit Fibulaosteotomie) betroffen. Einen Unfall dokumentierten wir bei 13 Patienten (12-mal Supina-tionstrauma, 1-mal Weber C-Fraktur). 4 Patienten mit einem Stadium 3 und 4 wurden vor der endgültigen Versorgung zuvor arthroskopisch durch Shaving oder Pridie-Bohrung behandelt. Der Beschwerdezeitraum betrug im Durchschnitt vor der letzten Operation 24,9 Monate. Es traten keine Komplikationen postoperativ auf. Die Therapieform zu den präoperativen Kerspinstadien ist der Tabelle 1 [Tab. 1] zu entnehmen: Während des bisherigen Beobachtungszeitraumes musste kein Patient am Sprunggelenk revidiert werden Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 25 Monate. Der Tegner Activity-Score stieg von prä-operativ 1,13 auf 2,5 post-operativ im Mittel. Der OSG-Score stieg von 62,5 Pkt. auf 82,6 Pkt. postoperativ.
Schlussfolgerungen
Die Stadiengerechte Therapie der OD tali ist für den mittelfristigen Erfolg der Sprunggelenksfunktion und Schmerzfreiheit entscheidend. Durch die autologe Knorpel-Knochendübeltransplantation kann trotz der ungünstigen Ausgangsituation mit dem NMR-Stadium III und IV bei geringer Morbidität des Donor-Kniegelenkes eine sehr hohe Leistungssteigerung erzielt werden.