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Die komplette Kniegelenksluxation mit Begleitverletzung
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Kniegelenksluxation mit Verlust aller ligamentären Stabilisatoren und Begleitverletzung stellt therapeutisch eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Der Einsatz eines femuro-tibialen Kniegelenksfixateurs zur initialen Stabilisierung in anatomischer Gelenkstellung wurde überprüft.
Methoden
Bei zwei geschlossenen und zwei offenen kompletten Luxationen des Kniegelenkes trat zweimal ein Arteria politea-Verschluß, einmal eine Nervus peroneus-Läsion und einmal eine Verlegung der V. poplitea mit Thrombose der Ober- und Unterschenkelvenen auf. Es handelte sich um vier Patientinnen mit einem Lebensalter zwischen 24 und 55 Jahren. Zur Reposition wurde ein femuro-tibialer Fixateur eingesetzt, der neben der stufenlosen anatomischen Einstellung des Gelenkes eine gipsfreie Weiterbehandlung ermöglichte. Mithilfe von sphärischen Gelenkverbindungen ist die exakte Einrichtunge von Achse und Rotation einfacher möglich als mit einem glenküberbrückenden starren Fxateur. Die Rekonstruktion der Arteria poplitea-Verletzung wurde durch dieses Verfahren erleichtert. Durch die mediale Applikation werden weitere rekonstruktive Maßnahmen am Knie nicht behindert. Die Fixateurtragezeit betrug im Mittel sechs Wochen.
Ergebnisse
Das Nachuntersuchungsintervall beträgt 1- 9 Jahre. Drei Kniegelenke sind stabil, bei einem Kniegelenk steht ein Kreuzbandersatz noch aus.
Schlussfolgerungen
Die fixateurgestützte Stabilisierung und Mobilisation des Kniegelenks nach offenen und geschlossenen Luxationen kann nach unserer Auffassung in das Therapiekonzept dieser schwerwiegenden Verletzung einbezogen werden.