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Die Risiken der vorderen Kreuzbandplastik bei offenen Wachstumsfugen. Eine experimentelle Untersuchung
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Published: | November 11, 2003 |
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Ziel der Studie
Evaluierung der Risiken der VKB-Plastik hinsichtlich einer sekundären Wachstumsstörung.
Methode
Bei 18 4-Monate-alten Schafen wurde eine VKB-Ersatzplastik mit autologem Achillessehnentransplantat durchgeführt. Die Tiere wurden in 3 Gruppen mit unterschiedlichen Transplantatdurchmessern aufgeteilt. Die Transplantatfixation erfolgte fugenfern. Bei 6 Tieren wurde zusätzlich eine fugenüberbrückende biodegradierbare Schraube implantiert. In Gruppe 4 (6 Tiere) wurden die Bohrkanäle leer belassen. Längenwachstum und Schäden an der Wachstumsfuge wurden nach 6 Monaten röntgenologisch, kernspintomographisch und histologisch untersucht.
Ergebnisse
Mit einer Ausnahme waren alle operierten Kniegelenke stabil. Bei leerem Bohrkanal und Verletzung des perichondralen Ringes kam es 3x zu einer ausgeprägten Knochenbrücke und einer femoralen Valgusfehlstellung. Die Präsenz eines Transplantates verhinderte das Auftreten eines Fehlwachstums bei Verletzung des perichondralen Ringes. Beim tibialen Bohrkanal hatten die Knochenbrücken keinen Einfluss auf das Wachstum. Die fugenüberbrückende tibiale Verschraubung hatte zwar eine Deformierung der Fuge, aber keine Störung des Längenwachstums zur Folge.
Schlussfolgerung
Die perichondralen Strukturen stellen eine Risikozone bei der VKB-Plastik bei offenen Wachstumsfugen dar. Bei Verletzungen dieser Strukturen kann die Präsenz des Transplantates Wachstumsschäden verhindern.Die fugenüberbrückende Verschraubung des Transplantates mit einer biodegradierbaren Schraube ist nicht zu empfehlen.