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Erstmalige Etablierung von in vitro-Kulturen des Rückenmarkes: Hinweise auf axonale Regeneration motorischer Bahnen unter dem Einfluß von Neurotrophin-3
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Published: | November 11, 2003 |
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Frakturen der Wirbelsäule gehen oft mit Verletzungen des Rückenmarks und irreversiblen neurologischen Ausfallserscheinungen einher. Ziel dieser Studie war die erstmalige Etablierung von Schnittkulturen des Rückenmarkes (SCC), um an diesem in vitro-Modell Prozesse der axonalen Regeneration zu untersuchen.
Das Rückenmark von Ratten wurde in einer Dicke von 350 µm horizontal geschnitten, in vitro kultiviert und histologisch untersucht. In Kokulturversuchen wurden SCC mit Schnittkulturen aus dem Motorkortex kombiniert, entweder in Kontrollmedium oder unter Zugabe des Wachstumsfaktors Neurotrophin (NT)-3. Aussprossende Axone wurden mit einem Dextranamin sichtbar gemacht.
Die Zytoarchitektur einschließlich definierter neuronaler Populationen blieb in den SCC erhalten, wobei SCC aus jüngeren Tieren grundsätzlich eine bessere Zytoarchitektur aufwiesen. Calbindin-positive Neurone und kleine Hinterhornneurone überlebten auch längere Kulturzeiträume, während die großen Motoneurone der Vorderhörner zugrunde gingen. Nestin-positive Stammzellen blieben auch bei SCC aus älteren Tieren bestehen. In Kokulturen von SCC mit dem Motorkortex war nach der Gabe von NT-3 ein Aussprossen von Axonen aus dem Motorkortex in die benachbarten SCC zu beobachten.
1. Eine neuartige Präparationstechnik erlaubt erstmals die Herstellung von Schnittkulturen des Rückenmarks mit erhaltener Zytoarchitektur
2. Die Untersuchung der axonalen Regeneration ist anhand von Kokulturen von SCC mit dem Motorkortex möglich.
3. Die Gabe von NT-3 resultiert in einem Einwachsen von Axonen aus dem Motorkortex in SCC.