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Dynamische in vitro Messung der Zugkräfte des Musculus quadriceps femoris nach totalem Kniegelenksersatz
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Durch die Implantation einer Knieendoprothese ändert sich die Biomechanik des Kniegelenks, insbesondere die zur Extension notwendigen Zugkräfte des Musc. quadrieps femoris. Die Kraftänderung soll in dieser Studie gemssen werden.
Methodik
Es wurden 8 menschliche Kniegelenkspräparate vor und nach Implantation einer Knieendoprothese (Interax®, LCS®) in einem hydraulischen Kniegelenkskinemator getestet. In diesem Kinemator wurde der Musc. quadriceps femoris durch einen hydraulischen Zugzylinder simuliert. Durch die zu messende variable Zugkraft wurde ein isokinetischer Extensionszyklus mit einem konstanten Extensionsmoment von 31 Nm produziert.
Ergebnisse
Die zur Extension notwendige Zugkraft erreichte beim physiologischen Kniegelenk maximal 1238,9 N (SD 46,6 N). Nach Implantation der Interax®-Prothese und Patellarückflächenersatz erhöhte sich die Zugkraft bis zu 13,9%. Mit der LCS®-Prothese wurde eine Erhöhung um 6,6% beobachtet.
Schlussfolgerung
Nach Implantation verändern sich die biomechanischen Vorraussetzungen für den Musc. quadriceps fem., so daß im Vergleich zum physiologischen Kniegelenk höhere Zugkräfte zum Erreichen des gleichen Extensionsmoments notwendig sind. Diese Krafterhöhung kann für die postoperative Rehabilitation und spätere Funktion des Kniegelenks klinisch relevant sein.