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Einsatz intermittierender Knochenzementspacer in der Behandlung von Infektionen des Sprunggelenkes
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Published: | November 11, 2003 |
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Beim akuten Infekt der Knie- und Hüftgelenkes kommt neben dem ausgiebigen Débridement und Lavage der Einsatz von Platzhaltern aus Knochenzement (Spacer) bis zur Arthrodese in Betracht. Spacersysteme bilden den Vorteil eines Ausgleiches des entstandenen Substanzdefektes, einer Mobilisation des Gelenkes unter Erhalt der Weichteilspannung und einer geplanten zweizeitigen operativen Versorgung nach Infektausheilung. Inwieweit diese Methode auch beim infizierten Sprunggelenk einen Vorteil bringt, soll in dieser Studie beantwortet werden. Nach Débridement Anpassung der PMMA-Spacer an den Defekt. Unmittelbar postoperativ aktive und passive Mobilisation unter Teilbelastung. Ambulante Behandlung unter Fortsetzung der Antibiose. Definitive Arthrodese mit Defektauffüllung nach Normalisierung der Laborparameter und negativen Punktionen.
In der Zeit von 06/1998 bis 12/2002 Implantation von 6 Spacern, die durchschnittliche Verweildauer der Spacer betrug 2,7 Monate. Laut präoperativem Antibiogramm zusätzliche Antibiotikabeimischung zum Knochenzement in 1 Fall. Der Infekt konnte in allen Fällen beherrscht werden. In 2 Fällen war ein Spacerwechsel vor der endgültigen Arthrodese notwendig. Komplikationen traten in Form einer verzögerten Wundheilung in 2 Fällen auf.
Aufgrund der guten Resultate und der Möglichkeit zur geplanten Rekonstruktion des Gelenkes unter Verwendung homologen Knochenmaterials zum Längenausgleich bzw. Defektauffüllung haben wir die einzeitige Arthrodese vollständig verlassen. Die Mobilisation im Intervall bedeutet für die Patienten eine subjektive Erleichterung.