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Dynamische Sprunggelenkorthesen bei Kindern mit infantiler Zerebralparese. Ein evidenzbasierter Wirksamkeitsnachweis.
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Läßt sich die empirisch erfahrene Besserung motorischer Leistung bei Kindern mit infantiler Zerebralparese durch die Verwendung von dynamischen Sprunggelenkorthesen nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin nachweisen?
Methodik
In einer prospektiven, historisch kontrollierten, Studie wurden bei 49 Kindern mit ICP nach prospektiver Klassifizierung der Bewegungsstörung an Hand des Gross Motor Classification System (Palisano) je ein Gross Motor Funktion Measure (Russel) ohne und nach spätestens 24 Std. ein GMFM mit Orthesen durchgeführt.
Ergebnisse
Mit den Orthesen steigerten alle Kinder ihre grobmotorische Leistung um durchschnittlich 7,8% (GMFS II 7,06%; GMFS III 6,57%; GMFS IV 9,36%; GMFS V 23,81%). Diese Ergebnisse sind statistisch hoch signifikant.
Schlußfolgerung
Die 49 Kinder waren mit 8,1 Jahren im Durchschnitt etwa doppelt so alt, wie die Kinder, die in der Kontrollstudie (Palisano) 90% ihrer jemals zu erreichenden grobmotorischen Leistung absolviert haben (GMCS II, n=14, Alter = 7,8 Jahre; GMCS III, n=20, Alter = 8,2 Jahre; GMCS IV, n=10, Alter = 9,1 Jahre; GMCS V, n=5, Alter = 6,2 Jahre). Nach dieser international akzeptierten Studie sollten die hier untersuchten Kinder ihre maximale grobmotorische Leistung bereits erreicht haben. Dynamische Sprunggelenkorthesen nach Hylton sind geeignet, die grobmotorische Fähigkeiten bei ausgewählten Kindern mit ICP statistisch hoch signifikant zu steigern. Vorsichtig darf formuliert werden, dass dieser Effekt die ohne Hilfsmittel zeitlebens zu erwartende Leistungsfähigkeit übersteigt.