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Revisionshüftendoprothetik: Analyse der Validität und Reliabilität radiologischer Defektklassifikationen
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Ziel der prospektiven Studie war die Analyse der Gültigkeit (Validität) und der Zuverlässigkeit (Reliabilität) dreier radiologischer Klassifikationen, die dem Einschätzen des knöchernen Substanzdefekts vor Revisionshüftendoprothetik dienen.
Methoden
28 konsekutive Patienten mit aseptischer Hüft-Totalendoprothesen-Lockerung wurden in die Studie eingeschlossen. Untersucht wurden die Defektklassifikationen nach Paprosky, nach Hungerford sowie die der DGOT. Die Reliabilität wurde durch einen interindividuellen Vergleich der radiologischen Defektbeurteilung von vier Untersuchern, die Validität durch Vergleich der präoperativ radiologisch sowie intraoperativ visuell erhobenen Werte ermittelt. Das Ausmaß der gegenseitigen Abhängigkeit der Daten wurde durch den Spearman Rangkorrelationskoeffizienten (rs) bestimmt.
Ergebnisse
Die Analyse der Reliabilität erbrachte den Nachweis einer inhomogenen und überwiegend geringen Zuverlässigkeit (Paprosky: Femur rs=0,45 - 0,87, Acetabulum rs=0,38 - 0,74; Hungerford rs=0,46 - 0,82; DGOT: Femur rs=0,38 - 0,65, Acetabulum rs=0,43 - 0,76). Der Vergleich der radiologischen Defekteinschätzung und intraoperativen Referenzierung ergab Korrelationskoeffizienten von rs <= 0,7 (Paprosky: Femur rs=0,59, Acetabulum rs=0,69; Hungerford rs=0,68; DGOT: Femur rs=0,57, Acetabulum rs=0,70). Generell wurde das Ausmaß der knöchernen Defektsituation anhand der Bildgebung unterschätzt.
Schlussfolgerungen
Radiologische Defektklassifikationen erlauben weder eine valide noch reliable Einschätzung des knöchernen Substanzdefektes vor Revisionshüftendoprothetik.