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Langzeitergebnisse nach offener lumbaler Nukleotomie
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Welche Ergebnisse können 10 Jahre nach lumbaler Nukleotomie erwartet werden?
Patienten und Methode
In unserer Klinik wurden von 1986-1991 269 Patienten erstmalig akut an einem lumbalen Bandscheibenvorfall der Segmente L4/L5 bzw. L5/S1 operiert, da eine radikuläre Symptomatik mit Parese (Kraftgrad 3 oder 4) vorlag. Wie zuvor wurden 2002, durchschnittlich 13 Jahre postoperativ, Motorik und Oswestry Score eruiert.
Ergebnisse
211 von 269 Patienten (78%) wurden kontaktiert, von diesen hatten sich 31 zwischenzeitlich einer weiteren Bandscheibenoperation unterzogen und wurden aus der weiteren Auswertung ausgeschlossen. Letztlich konnten persönlich (n=87), telefonisch (n=53) oder per Fragebogen (n=40) 180 Patienten erfasst werden. Bei 127 Patienten war keine Parese mehr zu finden. Der Oswestry Score betrug präoperativ durchschnittlich 62%, 13 Jahre postoperativ 36%. Bei 106 von 180 Patienten war die Schmerzintensität gegenüber dem Ausgangsbefund um mehr als 50% verbessert. Aber lediglich 87 von 180 Patienten arbeiteten noch vollschichtig in ihrem gelernten Beruf, 46 Patienten waren frühberentet.
Schlussfolgerung
Selbst bei ausgesuchter Indikation (Ischialgie plus Parese plus CT-gesicherter NPP) kann mehr als ein Jahrzehnt nach der Nukleotomie lediglich bei 50% der Patienten von einem anhaltenden Therapieerfolg gesprochen werden.Um die multifaktoriellen Einflüsse besser evaluieren zu können, die zu diesem unbefriedigenden Ergebnis führen, wird der Aufbau eines nationalen Rückenschmerzregisters empfohlen.