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Fixation von Kreuzband-Transplantaten mit einem resorbierbaren Expansionsdübel
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Published: | November 11, 2003 |
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Die Fixation von Kreuzband-Transplantaten zählt zu den technischen Schwachpunkten der Knie-Bandoperation: Fehlplatzierung, primäre Transplantatschädigung bei der Insertion, unzureichende Transplantat-Fixation, frei bleibende Bohrkanal-Anteile, "Scheibenwischer-Effekt", Tunnelerweiterung.
Können derartige Probleme durch ein resorbierbares Dübelsystem ausgeschaltet werden?
Zwei Dübelschalen (Material 207 PLLA) werden neben dem Transplantat über einem Keil aufgespreizt. Die durchschnittliche Reißfestigkeit (Bruchlast) liegt bei 500 kN und ist vergleichbar mit derjenigen bei Verwendung resorbierbarer Schrauben. Eine postoperative MRT-Darstellung ist unbeeinträchtigt.
Seit Nov. 2001 wurden 115 Patienten mit dem Dübelsystem unter Verwendung eines Patellarsehnen-Transplantates (BPTB) operiert und die Ergebnisse in einer prospektiv-kontrollierten Studie ausgewertet. Die OP-Technik war nicht schwieriger als bei der Schraubfixation; die erforderlichen Knochenblöcke konnten wesentlich schmaler gewählt werden.
Gewebsreaktionen auf den Dübel, Transplantat-Ausrisse, Tunnelerweiterungen oder sonstige implantat-bezogene postoperative Komplikationen fanden sich in keinem Fall. Bei einem Patienten war 1 Jahr postoperativ beim Sport ein intraligamentärer Riß des Transplantates eingetreten - das MRT zeigte eine knöcherne Transplantat-Einheilung ohne Dübelreste. Bei der Reoperation konnte analog zum Ersteingriff vorgegangen werden.
Das vorgestellte Dübelsystem erwies sich als einfach anzuwenden, schonend und sicher. Es kann für alle üblichen Transplantate verwendet werden.