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Ersatz der Patella nach Patellektomie durch ein autologes Beckenkammtransplantat
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Durch die Patellektomie kommt es langfristig häufig zu einem Streckdefizit mit Quadrizepsschwäche der betroffenen Extremität. Außerdem kann zusätzlich eine Subluxation des Streckapparates beobachtet werden. Ist ein alloarthroplastischer Gelenkersatz notwendig, besteht nach der Patellektomie die Gefahr der Instabilität bei ungekoppelten Systemen. Ein Ersatz der Patella bietet neben der Verbesserung des Hebelarms des Streckapparates die Möglichkeit bei liegender Knieendoprothese einen Ersatz der Patellarückfläche später durchzuführen.
Methoden
Zwischen 1997 und 2001 erhielten fünf Patientinnen einen Patellaersatz mit autogenem trikortikalem Beckenkammspan. Das Alter der Patientinnen lag zwischen 34 und 65 Jahren (Mittel 40,5 Jahre). Alle Patientinnen konnten zwischen 12 und 56 Monate (Mittel 28 Monate) nach dem Ersatz nachuntersucht werden.
Ergebnisse
Drei Patientinnen erreichten eine gute Stabilisierung des Kniegelenks mit guter Schmerzreduktion. Eine Patientin mit mäßiger Stabilität infolge ausgeprägter Muskelatrophien erlangte eine deutliche Schmerzverminderung. Bei einer Patientin musste der Patellaersatz ein halbes Jahr nach dem primären Eingriff wegen lateraler Luxation mit einer medialen Zügelungsoperation revidiert werden. Die Patientin erlangte auch danach trotz subjektiver Stabilität kein befriedigendes Ergebnis.
Schlussfolgerungen
Der Ersatz der Patella mit autologem Beckenkammspan bietet eine Möglichkeit der erfolgreichen Rekonstruktion des Streckapparates nach Patellektomie, wenn ein Stabilitätsverlust durch die Entfernung der Kniescheibe eingetreten ist.