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Flexor hallucis longus Plastik (FHL) bei alten Achillessehnenrupturen - eine prospektive Untersuchung
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Bei alten übersehenen oder insuffizient konservativ behandelten Achillessehnenrupturen entsteht meist durch Muskelkontraktion ein Defekt bzw. ein funktionsloser elongierter Narbenstrang. Zur Rekonstruktion muß der Defekt überbrückt bzw. der Narbenstrang durch vitales Muskel-/Sehnengewebe ersetzt werden. Hierbei stellt sich das Problem einer ausreichenden Blutversorgung in einem ohnehin schlecht vaskularisierten Gewebe.
Methoden
Von 1994 bis 2002 führten wir in 11 Fällen eine FHL-Plastik bei alten übersehenen oder insuffizient konservativ behandelten Achillessehnenrupturen durch. Die Patienten wurden prospektiv erfaßt und nachuntersucht. Zur Evaluierung der Ergebnisse wurden modifizierte Beurteilungskriterien nach Trillat herangezogen. Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum betrug 22 Monate (6-48 Mo.). Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 47 Jahren (27-70 J.). Betroffen waren 2 Frauen und 9 Männer.
Ergebnisse
In den meisten Fällen zeigte sich ein gutes Ergebnis (sehr gut n=2, gut n=6, mäßig n=2, schlecht n=1). Die meisten Patienten waren sehr zufrieden und erreichten ein deutlich höheres Aktivitätsniveau als vor der Operation. Alle Patienten konnten den beidseitigen Zehenspitzenstand durchführen. Eine Reruptur trat nicht auf. In einem Fall kam es zu einer oberflächlichen Wundheilungsstörung.
Schlussfolgerungen
Die FHL-Plastik liefert eine gute Kontraktionskraft bei zusätzlich guter Blutversorgung, was von entscheidender Bedeutung in dem schlecht vaskularisiertem Gewebe ist. Der Verlust der Eigenfunktion des transferierten Muskels selbst ist von geringer Bedeutung.